Cookie Consent by PrivacyPolicies.com FFW Wolfsberg - Übungen 2022
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Übungen der FFW Wolfsberg 2022

 

24.01.2022, 19:30 Uhr Aktivenversammlung
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07.03.2022, 19:30 Uhr Knoten und Stiche
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März/April
Übungen zur Leistungsprüfung
23.04.2022, 10:00 Uhr Abnahme der Leistungsprüfung
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09.05.2022, 19:30 Uhr Digitalfunk - Anwendung TMO
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20.06.2022, 19:30 Uhr THL - Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person
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25.07.2022, 19:30 Uhr Gerätekunde - Wasserentnahme durch TS
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08.08.2022, 18:30 Uhr Pumpenstandorte für lange Schlauchstrecke
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12.09.2022, 19:30 Uhr THL - Ausleuchten und Verkehrsabsicherung
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24.10.2022, 19:30 Uhr Winterschulung - Kartenkunde
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22.11.2022, 19:30 Uhr Erste Hilfe - praktische Übungen
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Ins Übungsjahr 2022 konnten wir, wie bereits im Vorjahr, wieder nicht mit einer Präsenzveranstaltung starten, sondern mussten erneut ins Online-Format wechseln. Die Aktivenversammlung, die wir am 24.01.2022 durchgeführt haben, eignet sich inhaltlich aber immerhin sehr gut, um die Inhalte digital nach Hause zu den Aktiven zu übermitteln. Kommandant Kirsch begrüßte die Aktiven an den Bildschirmen und warf zunächst einen Blick auf das vergangene Jahr, bevor der Ausblick für 2022 folgte. Neben der Leistungsprüfung und den geplanten Neuanschaffungen, ging es wie gewohnt auch um die Abstimmung des Übungsplanes für das komplette Jahr. Darüber hinaus folgte die Info, dass eine Großübung der Bergwacht inklusive Rettungshubschrauber am 19.03.2022 ansteht. Außerdem wurde über verschiedene Kooperationen mit den anderen Wehren der Gemeinde berichtet, die die Zusammenarbeit fördern und Prozesse vereinfachen. Zu guter Letzt konnten noch zwei neue Kameraden in dieser Runde begrüßt werden, die sich aktuell der Grundausbildung stellen und schon bald offiziell in die Aktive Wehr übernommen werden können. Auch wenn wir nicht beisammen sitzen konnten, endete die Übung dennoch beim gemütlichen Beisammensein, zumindest virtuell.

Am 07. März trafen wir uns erstmals im Jahr 2022 wieder vor Ort im Feuerwehrhaus, um Knoten und Stiche zu üben. Diese werden immer wieder im Einsatz gebraucht, aber ganz speziell auch bei der Leistungsprüfung abgefragt. Deswegen beschränkten sich die Anwesenden auf einen Teil des Teilnehmerkreises der Prüfung, um die Abstände im Schulungsraum einhalten zu können. Bei den Knoten, die zu zweit durchgeführt werden, kam zusätzlich noch die Maske als Corona-Schutzmaßnahme hinzu. Begonnen haben wir mit dem „Allerweltsknoten“ bei der Feuerwehr, dem Mastwurf gelegt. Nicht nur bei den dienstälteren Aktiven wurde dieser schnell wieder in Erinnerung gerufen, sondern auch bei den beiden Quereinsteigern und den beiden Ältesten aus der Jugendwehr, die an der Leistungsprüfung teilnehmen werden und somit nun regelmäßig in der Aktiven Wehr mit üben. Es folgte das Anlegen des Mastwurfs mit Halbschlag am Strahlrohr, der gestochene Mastwurf an Leiterholmen und der Halbmastwurf an der Gürtelöse. Den Abschluss bildete der Rettungsknoten, der am zeitaufwändigsten zu knüpfen ist. Am Ende der Übung saßen alle Knoten wieder, sodass sie jederzeit wieder angewendet werden können.

 

Da der März und April von den Übungen für die Leistungsprüfung geprägt waren, fand die nächste reguläre Aktivenübung am 09.05.2022 statt. Diese Digitalfunkübung begann mit einer kurzen Erläuterung zu ein paar Grundzügen unter anderem zum Wechseln des Modus‘ und zum Umstellen des Kanals an den Funkgeräten. Dies war dann auch gleich die erste praktische Aufgabe, die es zu erledigen galt. Das Einstellen der Sondergruppe, die uns von der Leitstelle für diese Übung zur Verfügung gestellt wurde. Dies erfolgte nicht nur in unserem TSF und der Übungszentrale im Feuerwehrhaus, sondern auch im Mannschaftstransportwagen der Kameraden aus Obertrubach. Auf dieses Fahrzeug konnten wir dankenswerterweise auch zurückgreifen und so drei Gruppen bilden, um jedem Einzelnen möglichst viele Gelegenheiten zum Funken zu bieten. So wurden die zwei Fahrzeuge in unterschiedliche Richtungen mit verschiedenen Aufgaben geschickt, die es immer wieder per Funk zu bestätigen galt. Weiterhin mussten unsere Aktiven auch zwischen den beiden Fahrzeugen Kontakt aufnehmen, sodass die üblichen Befehle und Vorgehensweisen von jedem ausreichend geübt werden konnten. Zum Abschluss vereinigten sich alle drei Gruppen am alten Spielplatz in Wolfsberg. Die eintretende Dämmerung ermöglichte es, dass allen Kameraden unser selbst gebastelter Lichtmast vorgestellt werden konnte, der im Einsatzfall eine deutliche Bereicherung darstellt. Den Abschluss fand diese Übung bei der Nachbesprechung im Feuerwehrhaus.

 

Insgesamt 18 Aktive fanden sich zur Juniübung ein, die etwas anders gestaltet wurde als üblich. Neben unseren Aktiven konnten wir auch drei Kameraden aus Egloffstein begrüßen, mit denen wir das Thema „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ angingen. Nach einer kurzen Einleitung unsererseits übernahm der Egloffsteiner Kommandant und bat uns bestimmte Gegenstände unserer Standardbeladung bereit zu legen, die zum Unterbauen und Sichern des verunfallten Fahrzeuges verwendet werden können. Wir waren erstaunt, dass dazu auch Steckleiterteile, B-Schläuche und Schlauchbrücken gehörten. Doch direkt im Anschluss stellte sich in der praktischen Anwendung heraus, dass eine erfolgreiche Sicherung des Fahrzeuges nicht nur im Normalzustand mit diesen Gegenständen möglich ist, sondern auch wenn dieses auf der Seite liegt. Mit diesen einfachen Mitteln können wir im Ernstfall bereits wichtige Vorarbeiten leisten, bevor die erste Wehr mit einem Rettungssatz am Unfallort eintrifft. Anschließend widmeten wir uns dem Erstzugang zur verunglückten Person. Neben unserem Rettungshammer konnten wir auch verschiedene Gerätschaften der Egloffsteiner Wehr ausprobieren, um Fenster zu zerstören, ohne dabei die Person im Auto weiter zu verletzen. Einzig die Windschutzscheibe mit Verbundglas hielt den einfachen Gerätschaften stand. Hier konnten wir auf ein Spezialgerät der Kameraden zurückgreifen. Die eine Seite davon diente dazu ein kleines Loch in die Scheibe zu schlagen, mit der Säge auf der anderen Seite wurde ab diesem Punkt die Scheibe durchtrennt. An diesen Stellen kam nun die Rettungsschere zum Einsatz, um das Dach von der restlichen Karosserie zu trennen. Ebenso durften wir auch den Spreizer ausprobieren, um die Türen sowie die Motorhaube auszuhebeln. Nachdem wir das Dach entfernt hatten, konnten wir das letzte Gerät ausprobieren. Nach einem Entlastungsschnitt im Fußraum kam der Rettungszylinder zum Einsatz. Dieser hebt den vorderen Teil des Fahrzeugs an und schiebt ihn nach vorne, sodass Menschen befreit werden können, die sich die Beine unter den Pedalen eingeklemmt haben. Nach mehr als zwei Stunden ging diese interessante und lehrreiche Übung zu Ende, die wir bei der gemeinsamen Nachbetrachtung im Gerätehaus abschlossen. Den Egloffsteiner Kameraden möchten wir dafür nochmal ein herzliches Vergelt's Gott ausrichten!

 

Am 25.07. fand die Übung zum Thema „Gerätekunde - Wasserentnahme durch TS“ statt. Die Abkürzung TS steht für Tragkraftspritze, womit es also um die Bedienung unserer Pumpe ging. Da dieser Juli geprägt war von Hitze und Trockenheit, einhergehend mit niedrigeren Pegelständen der Flüsse, suchten wir uns eine Stelle der Trubach mit seichtem Wasser, um hier die Wasserentnahme bei den aktuell gegebenen Bedingungen zu üben. Richtung Obertrubach fanden wir so eine Stelle vor, die es eben nicht erlaubt sofort mit der Wasserentnahme zu beginnen. Entsprechend musste erst geprüft werden, mit welchen Mitteln wir den Bach etwas anstauen konnten, sodass der Saugkorb komplett unter Wasser ist. Dazu eigneten sich zum einen natürliche Gegenstände, wie Steine und Hölzer, aber auch bestimmte Gegenstände aus unserem Auto. Zunächst konnten wir mit Pickel und Schaufel den Bachgrund etwas vertiefen. Parallel konnten wir unsere Schlauchbrücken mit Eisenstangen so im Bach befestigen, dass ein kleines Becken geschaffen wurde, das tief genug war, um den Saugkorb an der Schlauchleitung darin zu versenken. Jetzt konnte auch endlich angesaugt werden und das Wasser über eine B-Leitung zum Verteiler befördert werden. Dort wurde ein provisorischer Wasserwerfer aufgebaut, über den das Wasser wieder zurück in den Bach geführt wurde. Nachdem unsere Pumpe mehrere Minuten mal wieder in Benutzung war, bauten wir unseren Damm und die Gerätschaften wieder ab und fuhren zurück zum Feuerwehrhaus. Da durch das niedrige Wasser kleine Verunreinigungen in die Pumpe traten, spülten wir diese noch mit Frischwasser, bevor die Übung beim gemütlichen Beisammensein beendet wurde.

 

Auch wenn in Hundsdorf keine Kerwa stattfand, hielten wir unsere Augustübung an deren „Kerwamontag“ ab. So begann die Übung „Pumpenstandorte für lange Schlauchstecke“ auch bereits um 18:30 Uhr mit einer theoretischen Einführung zum Thema. Im Anschluss teilten wir die Mannschaft in zwei Gruppen auf. Während ein Teil sich der Prüfung einiger Hydranten widmete, ging die andere Gruppe an den praktischen Teil des eigentlichen Übungsziels. Dazu fuhren wir in die Reichelsmühle und begannen über ein Ermittlungsverfahren festzustellen, nach wie vielen B-Längen von 20 Metern und nach wie vielen Höhenmetern eine weitere Pumpe Richtung Hundsdorf benötigt wird. Am PC errechnet, wurde das Ergebnis in unserem Einsatzbüchlein bereits festgehalten. Jetzt galt es also die Werte zu bestätigen und die ersten drei Pumpenstandorte waren tatsächlich nahezu deckungsgleich. Auf dem halben Weg Richtung Hundsdorf fand dann der Gruppentausch statt. Nach der Einweisung dieser Gruppe waren auch hier die Ergebnisse der Ermittlung nahezu identisch mit der Berechnung. Oben in Hundsdorf angekommen, hatten wir also die Bestätigung, dass von der Trubach den gut einem Kilometer langen Berg hinauf insgesamt fünf Pumpen benötigt werden, um den Druck auch bei der Wasserabgabe ausreichend hoch zu halten. Beim Stangl-Wirt angekommen vereinten sich beide Gruppen wieder, sodass wir einen guten Übungsabschluss bei unserem ehemaligen stellvertretenden Kommandanten machen konnten.

 

Am 12.09. begrüßte der Kommandant die anwesenden Übungsteilnehmer zum letzten Mal in diesem Jahr zu einer praktischen Übung, bevor in den kalten Monaten die Theorieübungen auf dem Plan stehen. Anschließend führte Gerätewart Häfner durch das Thema „Technische Hilfeleistung - Ausleuchten und Verkehrsabsicherung“. Nach einer kurzen theoretischen Einführung und der Aufzählung der Gerätschaften, die in unserem Auto zur Absicherung vorhanden sind, fuhren wir zum Sportgelände wo genügend Platz zur Verfügung steht, um einen Unfall im Straßenverkehr zu simulieren. Die Mannschaft trat vor dem Auto an und wurde vom Gruppenführer truppweise mit den zwei notwendigen Aufgaben betreut. Zum einen wurde die Verkehrsabsicherung durchgeführt. Aufgrund der eintretenden Dunkelheit wurde neben Warndreiecken und Verkehrsleitkegeln auch ausreichend Beleuchtungsmaterial verwendet, um auf die angenommene Gefahr bereits von weitem hinzuweisen. Zum anderen musste die Unfallstelle ausgeleuchtet werden. Seit letztem Winter haben wir uns dazu einen selbst konstruierten Lichtmasten angeschafft, dessen Inbetriebnahme nun der Mannschaft aufgezeigt wurde: Kabeltrommel anschließen, Beleuchtungsset auf das Stativ setzen und dann den Masten noch ausrichten. Schon steht genügend Licht zur Verfügung, um den Verunglückten zu helfen. Zu guter Letzt wurde, mittlerweile bei vollkommener Dunkelheit, der Aufbau durch den andern Trupp wiederholt, damit im Einsatzfall jeder sicher und schnell mit diesem wichtigen Gerät umgehen kann.

 

Am 24.10. trafen wir uns im Schulungsraum zur Theorieübung „Kartenkunde“. Beispielsweise bei Unfällen im Wald oder der Landung eines Hubschraubers im Gelände abseits von Straßen kommt man mit Ortsbezeichnungen oft nicht weiter, sodass vor allem zur Verständigung mit anderen ortsfremden Hilfseinrichtungen eine eindeutige Ortsangabe nötig ist. Dies gelingt über Koordinaten. In einer kleinen Einleitung erläuterte Kommandant Kirsch zunächst die Grundlagen der Kartographie, wie also die Erdkugel auf zweidimensionale Blätter abgebildet wird, welche Zonen und Bänder dabei entstehen und welche Zonenbänder und Planquadrate für uns relevant sind. So blieb am Ende eine Karte mit 22 km Kantenlänge übrig, auf der nun Entfernungen über den Maßstab angegeben werden können, Objekte und Geländeeigenschaften über die Legende bestimmt werden können und auch genaue Ortsangaben per UTMREF-Koordinaten gemacht werden können. All diese Infos wurden nun praktisch geübt. Anhand verschiedener Testaufgaben haben die Übungsteilnehmer in zwei Gruppen das Gehörte nun in die Praxis umsetzen können. Nach Einstiegsfragen zu Entfernungen und Ortsangaben folgten auch feuerwehrspezifische Aufgaben. So musste zum Beispiel bei einem Unfall in einem Zugtunnel ermittelt werden, über welchen Weg dieser mit Feuerwehrfahrzeugen zugänglich ist und wie am besten Löschwasser herangeschafft werden kann. Zum Abschluss wurde noch darauf hingewiesen, dass diese Theorieeinheit auch die Grundlage für weitere Übungen im nächsten Jahr darstellt, wenn es zunächst gilt, den Einsatzort aufzufinden, bevor die weiteren Maßnahmen zur Anwendung kommen können.

 

Zur letzten Übung des Kalenderjahres, am 22.11., konnten wir erstmalig seit 2019 wieder Josef Kern vom Bayerischen Roten Kreuz begrüßen, der unsere Kenntnisse der Ersten Hilfe auffrischte. Angesichts dessen, dass wir in den nächsten Wochen zwei Defibrillatoren für Wolfsberg und Untertrubach und zusätzlich ein Übungsgerät bekommen, lag der Schwerpunkt dieser Übung darauf, wann und wie solch ein Gerät angewendet wird. Dazu wurden zunächst Grundlagen wiederholt was beim Auffinden von verletzten und bewusstlosen Personen zu tun ist. Sollten keine Lebenszeichen mehr vorhanden sein, ist unverzüglich mit den Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen: 30-mal drücken, zweimal beatmen. Sofern möglich, soll von einer zweiten Person parallel dazu ein Defi geholt werden. Wie dieser anzuschließen ist, wird eindeutig durch Text und Bild vorgegeben. Ab dann gibt das Gerät konkrete Anweisungen. Nach einer Demonstration durch den Fachmann konnte auch jeder von uns das Reanimieren in Verbindung mit dem Defi an der Übungspuppe üben. Dazu erfuhren wir, dass der ausgelöste Stromschlag in erster Linie dazu da ist, bei einem Kammerflimmern das Herz auf null zu setzen, sodass es anschließend durch die Herzdruckmassage wieder in seinen normalen Rhythmus gebracht werden kann. Das Gerät gibt ganz genau vor, ob und wann ein Schock ausgelöst werden muss und wann mit der Wiederbelebung fortgefahren werden muss. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass man mit diesem Gerät nichts falsch machen kann, dass man sich nur trauen muss, es zu benutzen. Am Ende der Übung bedankte sich Kommandant Kirsch im Namen aller Aktiven beim Josef für diese lehrreiche Übung und übergab ihm eine Flasche Wein zum Genießen an einem ruhigen Abend. 

 

 

Übung Verkehrsunfall am 20.06.2022