Cookie Consent by PrivacyPolicies.com FFW Wolfsberg - Ausbildung 2023
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Aus- und Weiterbildungen der FFW Wolfsberg 2023

 

30.03.2023 Motorsägenlehrgang
31.03.2023 Atemschutzlehrgang
21.04.2023 Modulare Trupp Ausbildung
14.10.2023 Maschinistenlehrgang

 

 

Motorsägenlehrgang

 

Die Feuerwehr Wolfsberg wurde in den letzten Jahren immer häufiger zu technischen Hilfeleistungen mit dem Einsatzstichwort „Baum auf Straße“ gerufen. Durch den wetterbedingten Umschwung der letzten Jahre und der steigenden Intensität von Windgeschwindigkeiten bei Unwettern oder der expandierenden Dimension von Schneebrüchen, kommt es immer häufiger vor, dass die Bäume unter der großen Last nachgeben. Sie stürzen dann auf Häuser, Autos aber vor allem Straßen. Diese abgebrochenen Fragmente stellen ein erhebliches Risiko für die Bürger dar. Die Feuerwehr kümmert sich um die Beseitigung dieser Gefahren. Um dies fachgerecht und vor allem unter Beachtung der eigenen Sicherheit und der der Kameraden zu beseitigen, bedarf es einer guten Ausbildung. Hierzu bietet das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg einen Motorsägen-Kurs zum richtigen Umgang mit dem Gerät und den technischen Grundlagen zum Fällen und Verarbeiten der Bäume an. In Kombination mit Kameraden unserer Patenwehr absolvierten fünf unserer Aktiven einen solchen Lehrgang. Hierzu organisierte Christian Völkel einen solchen Kurs, welcher am 29. und 30.03.2023 stattfand. Im ersten Teil dieses Kurses wurden Unfallzahlen, Schnitttechniken und die technischen Daten der Motorsäge in einer Präsentation den Teilnehmern vorgestellt. Dieser Lernstoff wurde mithilfe von Erklärvideos und Unfallberichten der Berufsgenossenschaft noch weiter veranschaulicht. Am zweiten Lehrgangstag ging es dann an die Praxis und der Veranstaltungsort wurde vom Feuerwehrhaus Geschwand in den Wald nahe der Ortschaft verlegt. Nach Übungen wie dem Keilschnitt, dem rückenschonenden Entasten und der Schnittwahl bei liegenden Bäumen, durfte jeder der 10 Teilnehmer zum Lehrgangsabschluss noch einen Baum fachgerecht fällen. Aufgrund des regnerischen Wetters war jeder nach diesem Tag erschöpft und durchnässt. Die Gruppe lies es sich aber nicht nehmen einen feuerwehrwürdigen kameradschaftlichen Abschluss mit Bratwürsten und Kaltgetränken zu veranstalten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein solcher Kurs sehr sinnvoll ist und auch neue sichere Methoden zur Forstarbeit lehrt. Ein solcher Kurs ist auch feuerwehrunabhängig eine Empfehlung für Bürger, welche Wald besitzen oder regelmäßig in solchen zur Forstarbeit gehen.

 

 

Atemschutzlehrgang

 

Bereits im Jahr 2022 traten die Kommandanten unserer Patenwehr aus Geschwand mit einem Anliegen an uns heran: Könnten sich einige Feuerwehr-Dienstleistende aus der Wolfsberger Wehr vorstellen, in Geschwand als Atemschützler zu unterstützen? Nachdem unser Kommandant in der Mannschaft herumfragte und sich einige Kameraden positiv dazu äußerten, trafen sich Geschwander Atemschutzbeauftragte, Wolfsberger Interessierte sowie die Feuerwehrführung beider Wehren, um einige Eckpunkte und Grundsätze zu besprechen. Hierbei kristallisierten sich vier Kameraden aus dem Tal heraus, die dann zum Atemschutzlehrgang angemeldet wurden. Dafür ist eine spezielle, ärztliche Untersuchung nötig. Diese umschließt ein Arztgespräch sowie Überprüfungen des Seh- und Hörvermögens, der Blutwerte sowie der körperlichen Leistungsfähigkeit. Letztere wird über ein Belastungs-EKG auf dem „Fahrrad“ ermittelt. Nachdem bei allen die ärztliche Untersuchung positiv ausfiel, konnte also der zweiwöchige Lehrgang im März 2023 beginnen. An jedem Montag, Mittwoch und Freitag trafen sich insgesamt 19 Feuerwehrdienstleistende aus dem kompletten Landkreis im Katastrophen- und Atemschutzzentrum in Ebermannstadt. Es wurden theoretisch neben grundlegenden medizinischen und biologischen Sachverhalten auch ausführlich der Aufbau der Geräte, Einsatztaktiken, Gefahren im Atemschutzeinsatz sowie Themen zur Menschenrettung erläutert. In der ersten Woche ging es nach ca. einer Stunde theoretischem Unterricht in die Atemschutzstrecke. Dort haben wir die Atemluft-Flasche auf die Trägerplatte geschraubt, um sie wie einen Rucksack auf den Schultern tragen zu können. Um sich an die Strecke „gewöhnen“ zu können, war der erste Durchlauf bei voller Beleuchtung. Bei den nachfolgenden Terminen wurde auf immer mehr Licht verzichtet bis hin zur kompletten Finsternis und teilweise Plastikfolien über den Kopf gezogen, um möglichst realitätsnahe Sichtbedingungen herzustellen. Ebenso wurde das Retten einer, in einem Silo verunglückten, Person (80 kg-Übungspuppe) geübt sowie die richtige Absuche eines Raumes nach Personen und möglichen Gefahren, wie Strom- und Gasleitungen, Gasflaschen, etc. Das gewaltsame Öffnen von Türen und das richtige Reagieren bei einer Rauchgasdurchzündung waren ebenfalls Teile der Ausbildung. Alle Übungen wurden jeweils im Trupp - also zu zweit – und natürlich unter schwerem Atemschutz durchgeführt. Dabei fiel auch die erschwerte Kommunikation aufgrund der Atemschutzmaske sowie der Atemgeräusche auf. Am letzten Tag des Lehrganges stand dann die Prüfung an. Hier galt es in der Theorie 50 Fragen richtig zu beantworten. Der praktische Teil der Prüfung bestand aus einem Durchlauf der Käfig-Strecke und der Bewältigung von vier Sportgeräten. Dazu gehören das Handergometer, das Fahrrad, die Endlosleiter sowie das Laufband. Ziel war es, den Streckendurchlauf und die Sportgeräte mit nur einer Luftflasche zu schaffen. Nachdem die Praxis gut bewältigt wurde und der schriftliche Test auch erfolgreich war, konnten alle Teilnehmer des Lehrganges ihre Urkunde und den Titel „Atemschutzgeräteträger/in“ überreicht bekommen. Im Anschluss an die Übergabe konnte der Abend mit frohen Gesichtern, stolzen Absolventen sowie Pizza und einem Kaltgetränk aus Gräfenberg ausklingen. Den Praxis-Teil der Prüfung müssen alle Atemschutzgeräteträger einmal jährlich absolvieren, um Ihre Einsatztauglichkeit nachzuweisen.



Modulare Truppausbildung

Aufgrund neuer interessierter Feuerwehrfrauen und -männer konnte im Frühjahr 2023 wieder eine Modulare Trupp Ausbildung (MTA) angeboten werden; in erster Linie für Quereinsteiger. Auch seitens unserer Wehr haben sich drei Personen zwischen 25 und 34 Jahren gefunden, die sich der zeitaufwändigen Grundausbildung stellten. Zudem konnten wir auch eine Person aus der Jugendfeuerwehr dazu nehmen. Unsere vier Kameraden trafen sich ab dem 08.02.2023 zusammen mit fünf weiteren Kameraden der Wehren aus Bärnfels und Hundshaupten jeden Mittwoch und an ein paar Samstagen zur theoretischen und praktischen Ausbildung im Wolfsberger Feuerwehrhaus. Diese wurde hauptsächlich von KBM Marc Maier geleitet, der die wichtigsten Themen allen Teilnehmern näherbrachte. Brennen und Löschen, persönliche Schutzausrüstung, Digitalfunk und Fahrzeugkunde waren nur einige Themen, die die Teilnehmer zu erlernen hatten.
Nach mehreren intensiven Wochen der Vorbereitung, teils bis in die späten Abendstunden, konnten alle am 21.04.2023 zur Prüfung antreten, die ebenfalls in Wolfsberg stattfand. Zuerst mussten die Teilnehmer eine theoretische Prüfung bewältigen. Anschließend folgte der praktische Teil. Hier musste unter anderem eine Schlauchbrücke gesetzt werden, ein Unterflurhydrant in Betrieb genommen werden, der Umgang mit dem Digitalfunkgerät vorgeführt werden und auch verschiedene Knoten und Stiche abgelegt werden. Im Anschluss versammelten sich alle neun Teilnehmer im Schulungsraum, sodass KBM Maier das positive Ergebnis verkünden konnte, bevor der Abend einen gemütlichen Ausklang beim gemeinsamen Pizzaessen fand.
Wir freuen uns, dass Lisa Stangl, Dennis Diebold und Sebastian Hetzl künftig die Aktive Wehr der Feuerwehr Wolfsberg bereichern werden. Celina Brenna folgt nach Vollendung ihres 18. Lebensjahres.

 

 Maschinistenlehrgang

 

Im Jahr 2017 fing alles an. Spätberufen hätte unser ehemaliger Pfarrer Wolf wohl dazu gesagt. Immerhin waren wir lange Zeit eher auf den Fußball und andere Freizeitaktivitäten fokussiert. Bis uns dann ein paar motivierte Mitglieder der Feuerwehr Wolfsberg mit guten Argumenten und auch etwas Hartnäckigkeit dazu überredet haben am Quereinsteiger-Kurs der FFW teilzunehmen. Eine goldrichtige Entscheidung wie sich herausstellen sollte!

Nachdem wir in den aktiven Dienst übernommen wurden, waren wir auch gleich voll integriert. Gut man kannte sich natürlich privat schon, aber wir durften direkt Verantwortung übernehmen. Ob an der Motorsäge, beim Fahren unseres Autos (teils zu Einsätzen) oder bei der Wartung unserer Geräte. Auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Daher erzählt wohl auch so mancher noch heute die Geschichte von einem langen Montagabend der zwei Wolfsberger Quereinsteiger.

Wir, das sind übrigens die zwei Nachbarn Johannes Grüner (der gla Schmie) und ich, der Fabian Gebhard (Sebald/Maier). Und heute darf ich euch von unserem Maschinisten-Lehrgang berichten.

Zugegeben, hätte mir jemand vor dem Quereinsteiger-Kurs gesagt, wie sehr mir die Tätigkeit in der Feuerwehr gefallen würde, hätte ich den Einstieg wohl schon viel früher gewagt. Daher kam dann auch meine Motivation mich bei unserem Kommandanten Andreas Kirsch freiwillig für den Maschinisten-Lehrgang zu melden. Dieser findet in der Regel ein- bis zweimal pro Jahr statt und wird auf Landkreis-Ebene organisiert. Der Andi wäre aber nicht der Andi, wenn er dann nicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollen würde. Insgeheim hatte er freilich schon darauf spekuliert den Johannes als Maschinist ausbilden zu lassen. Nicht gerade die schlechteste Idee sollte man meinen, da er ja eh schon KFZ-Meister ist und alles an unserem Feuerwehrauto repariert, wenn wir mal nicht weiterwissen. Kurzum, ich durfte etwas Überzeugungsarbeit leisten, dass der Kurs zu zweit doch wesentlich kurzweiliger wäre. Und ein, zwei Bier später war auch mein Nachbar überzeugt, das machen wir!

Vier Wochen lang durften wir nun jeweils Montag, Mittwoch und Freitag und jede zweite Woche Montag, Mittwoch und Samstag nach Ebermannstadt fahren. Unter der Woche ging es um 19:00 Uhr los und es kam eher Theorie dran. Das Erlernte wurde an den zwei Samstagen zwischen 08:00 und 16:00 Uhr in die Praxis umgesetzt. Wir lernten viel über die Funktionsweise unserer Feuerwehrpumpe, aus welcher Tiefe man bei welchen Witterungsverhältnissen Wasser ansaugen kann, warum das physikalisch überhaupt klappt mit dem Wasseransaugen, dass es eine Rolle spielt, ob das Wasser warm oder kalt ist, welche rechtlichen Vorgaben man beim Führen eines Feuerwehrautos zu beachten hat, wie eine lange Schlauchstrecke aufgebaut wird, was ein Schwanenhals ist und warum man den beim Wasseransaugen besser vermeidet, was Kavitation bedeutet und wie man damit seine Pumpe ruiniert, Wartung, Stromerzeuger, Trinkwasserleitungen und was man bei ihrer Verwendung beachten muss und und und. Da haben uns ehrlicherweise schon etwas die Köpfe geraucht. Aber unsere Ausbilder haben das echt super gemacht, waren geduldig und konnten dann auch jedem spätestens im persönlichen Gespräch den Lerninhalt vermitteln.

Besonders gefallen hat mir persönlich die Praxis an der langen Schlauchstrecke am letzten Übungssamstag. Wir durften mit Pumpen verschiedener Hersteller und unterschiedlicher Leistung den Ernstfall proben. Beim Biergarten der Schwanenbräu in Ebermannstadt haben wir aus der Wiesent angesaugt, um anschließend einen Faltbehälter zu befüllen. Das dient als kurzer Puffer, falls Pumpe 1 ausfallen sollte und gleichzeitig als Systemtrenner. Den Faltbehälter könnte man auch an anderer Stelle in die Schlauchleitung einbauen, was unter anderem vom Gelände und den Vorgaben der Einsatzleitung abhängt. Aus dem Faltbehälter haben wir mit Pumpe 2 wieder angesaugt und das Wasser mit 8-10 bar bergauf gepumpt. Mittig in der Schlauchstrecke kam Pumpe 3 zum Einsatz, um den ankommenden Druck von dann schon nur noch 2-4 bar aufzunehmen und diesen wieder auf 8-10 bar zu erhöhen. Pumpe 4 war dann quasi am „Einsatzort“ stationiert und versorgte unsere simulierten Angriffstrupps. Unsere Ausbilder haben nun mit uns verschiedene Szenarien geprobt. Was tut man zum Beispiel bei einem Schlauchplatzer? Was ist, wenn eine der vier Pumpen plötzlich einen technischen Defekt hat? Der Angriffstrupp nimmt mehr Wasser ab, als die Pumpen fördern können? Wo baut man einen Druckbegrenzer sinnvoll in die Schlauchstrecke ein? Wie lässt man das Wasser aus der Schlauchstrecke nach einem Einsatz eigentlich ab, ohne dass es auf die Straße läuft, um im Winter Eisbildung zu vermeiden? Ihr merkt schon, die Liste könnte man noch lange fortführen. Aber genau das ist das Schöne, wenn man als Maschinist tätig sein darf. Man muss eben mehr als nur neben der Pumpe stehen und am Gashebel drehen. Man muss schon beim Aufbau verschiedene Dinge berücksichtigen, Fehler schnell erkennen und reagieren können. Der Kamerad oder die Kameradin wird es einem Danken, hat er oder sie im Ernstfall dann Wasserdruck und nicht Luft in der Leitung ;-)

Nach einer kurzen Verpflegungspause mit Schnitzel und Kartoffelsalat, durften wir am selben Tag auch noch unsere Prüfung ablegen. Alle Kursteilnehmer haben diese Prüfung schließlich auch mit Bravour bestanden. Die Glückwünsche nahmen wir von unserem KBR Oliver Flake entgegen. Zum Ausklang gab es natürlich noch das obligatorische Durst-Löschmittel aller Feuerwehren in geselliger Runde und dann war er auch schon vorbei, der Lehrgang zum Maschinisten. Danke an dieser Stelle an unsere Ausbilder, an die FFW Ebermannstadt für die Verpflegung und den Schulungsraum und allen Teilnehmern des Kurses für das tolle Miteinander.