Cookie Consent by PrivacyPolicies.com FFW Wolfsberg - Aktivenausflug 2016

 So… wo sammer? 


Ja, wo sammer heier?
Heuer fängt der Aktivenausflug ganz nah an und zwar in unserer  Heimatgemeinde. Eigentlich fährt der Bus fast von alleine, denn seinen Stall kennt er ja. Wir landen nämlich als erstes auf dem Betriebsgelände der Schmetterling Reise- und Verkehrs-Logistik in Obertrubach.
Dort begrüßt uns Elmar Singer und erklärt uns den Zweck und die Entstehungsgeschichte des Betriebsgeländes.
Schmetterling Reisen hatte hier schon vorher seine Stallungen zum Reparieren und Versorgen der Busse.  Das neu gestaltete Betriebsgelände entstand, um effektiver und fortschrittlicher arbeiten zu können. Dazu gehört auch der Betriebshof in Fürth. Das nächste Ziel für Elmar und Daniela Singer wäre im Landkreis Forchheim Fuß zu fassen.
In der riesigen Halle in der wir stehen und Elmar zuhören werden die Busse gesäubert. Damit im Winter das Wasser nicht am Boden gefriert, wird der Boden  gewärmt.
Mit einem Schmankerl, wie er statt einem Club-Bus den Kleeblatt –Bus fährt, schließt er die Ausführungen und geht mit uns in die hauseigene Waschhalle.
Ohne chemische Zusätze, also nur mit Regenwasser werden die Busse gewaschen. Die Waschanlage selbst funktioniert im Prinzip wie bei den Autos, nur dass der Fahrer das Bürstengestell selber führt. Vollautomatisch gab es immer Schwierigkeiten. Auf diese Weise wird sogar noch gespart. Denn Wasser ist kostbar, egal wo es herkommt.
Und wie schaut’s mit dem Brandschutz aus bei so einem Bau? Das war die Frage von den Aktiven.
Der wurde natürlich beachtet denn dies dient ja zu aller Sicherheit.
In der Waschanlage gibt es aber noch eine Besonderheit,  Küchenwasser wird hier selbst aufbereitet.

Die Führung ging ins Freie und wir konnten feststellen, dass das Areal sehr groß ist und sogar Platz für Erweiterungen hat, falls nötig. Mit einer eigenen Werkstatt und Wohnungen für Angestellte schließt Elmar Singer den ersten Teil ab und führt uns in das höher gelegene Bürogebäude.
Als erstes fiel uns die seltsame Anordnung der Sitzgelegenheiten auf. Elmar Singer  erklärte uns, dass die Bürotische alle auf Stehhöhe angebracht sind und die Chefbüros schalldicht sind.
Nachdem wir den Schulungs-, Feier-, Pausenraum betrachtet haben und erfuhren, dass hier auch die hauseigenen Fahrschulstunden abgehalten werden, neigte sich der Rundgang dem Ende zu. Das letzte was wir in Augenschein nahmen war das Bistro; modern und gemütlich eingerichtet, mit allem was wichtig ist.  Und für die nötige Ruhe und Gelassenheit sorgen die Zirpenholztäfelungen.
Entspannt  bei Wasser und Brot, naja nicht ganz eher bei  Weißwurst, Wiener und Gebäck, entlockten wir Elmar noch ein paar Schmankerl. So kam auch heraus, dass die Obstplantage sobald sie genug Früchte hat für diverse Köstlichkeiten gedacht ist.  Na da kann man ja dann nochmal über eine Betriebsführung nachdenken.

Weiter geht’s zur unserer nächsten Etappe. Die ist auch nicht weit weg.
In Gräfenberg an der Bushaltestelle gegenüber der Tankstelle schmeißt uns der Busfahrer erneut raus. Ja da standen wir nun. Was sollen wir in Gräfenberg, wohlgemerkt in Gräfenberg, schon zu sehen bekommen? Die Brauereien  kannten wir ja schon. Also trappten wir hinter dem Kommandanten und dem Gerätewart, den beiden Organisatoren, her. An einem kleinen begrünten Platz, gleich am Anfang, sammelten wir uns und erfuhren, dass dieser Platz der französischen Partnerstadt von Gräfenberg gewidmet ist, dass Gräfenberg, gegenüber Igensdorf und Rüsselbach zum Beispiel stagniert was Zuwachs angeht, und dass die Hauptstraße einst vom Bahnhof durch Gräfenberg führte. Der Berg vom Bahnhof in die Innenstadt war gefürchtet. Immer wieder musste man nachhelfen, damit die Fuhrwerke oder auch Autos weiterkamen. Deshalb beschloss Gräfenberg so um 1929 die Straße außen rum zu verlegen. Und da fahren wir noch heute drauf.
Auffordernd winkte uns Herr Otto Müller hinter sich her. Zur nächsten Station. Wir erhielten nämlich eine Stadtführung. An der Brauerei Friedmann hielten wir nur kurz an. Nein, nicht um zu löschen; die hatten eh schon zu. Herr Müller erklärte uns, dass dies eine von 4 Brauereien in der Gegend ist und auch beim 5-Seidla-Steig dabei ist. Wenn die Saison für den Seidla-Steig losgeht, gibt’s immer ein rechtes Halligalli.
Der nächste Stopp ist neben der Weinstube, nein auch nicht zum löschen, sondern wegen dem Blick auf das neurenovierte Tor. Und das ist auch das Thema der nächsten Minuten.
Die Altstadtfreunde Gräfenberg haben dieses Tor renoviert und zugleich modernisiert. Die Fußgänger können jetzt neben der Straße durchgehen und müssen sich den Weg nicht mehr mit den Autos teilen. Auch Wohnungen wurden mit eingeplant. So wurde Alt und Neu harmonisch verbunden.
Das Wappen der Stadt Gräfenberg enthält in sich ein kleineres Wappen und zwar das der alten Reichsstadt Nürnberg. Die Nürnberger kauften damals Gräfenberg. Der Löwe im Wappen weist aufs Böhmische hin, wegen der böhmischen Lehen.

Weiter ging es zum Friedhof. Von da hatte man einen wunderbaren Blick ins Tal. Links das Juragebirge und unten das langsam grüner werdende Tal. Bei Sonnenschein und voller Blüte bestimmt nochmal so schön. Wir durften es bei Nieselregen und Kälte genießen.
Herr Müller wies flugs auf die Kirche und vor allem auf den Turm hin.
Früher hatten die Türmer der Kirchtürme die Aufgabe vor Brand und Gefahr zu schützen. Anscheinend hat einer geschlafen, denn 1567 brannte Gräfenberg bis auf die Kirche ab.
Beim Wiederaufbau wurde dann mit Stein und Holz gebaut und auch ein Ledereimer war für jedes Haus Pflicht.
Gotik, Barock, Romantik, alles an diesen Baustilen ist in Gräfenberg vertreten. Die Stadt war Kreissitz der Nazis, besitzt ein Sandsteinhaus mit Sandstein aus Walkersbrunn, wurde Dekanatssitz und  überstand einen flutartigen Wasserfall, das uns ein Lächeln rausdrückte. Flut und Gräfenberg passte irgendwie nicht so recht.
Die Stadt hat ein Schloss, das man nicht sofort erkennt und ein Bächlein das sich tatsächlich in ein reißendes, flutartiges Gewässer verwandeln kann.
An diesem Bächlein wanderten wir bei stärker werden Regen entlang. Dabei träufelte sich die Geschichte des Gräfenberger Wassers in uns ein.
Am Marktplatz endete die Führung mit der Sage des „Ritter Wirnt von Gravenberc“.
Dann… ging´s zum löschen. Da war echtes Timing gefragt. Na und als Feuerwehrler gab´s kein Problem das schnell und effizient zu bewerkstelligen. Immerhin wir hatten volle 20 Minuten, mehr als bei jeder Übung, bis wir wieder im Bus sein mussten. 
Alle abgezählt, Partner kontrolliert ob der auch noch da war. Und los. Ab nach Scheßlitz.

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Scheßlitz warteten auf uns.

Der erste Eindruck war „gar net so groß“. Das sollte aber täuschen, denn das Innenleben war enorm.
Die Scheßlitzer Feuerwehr ist ca. 150 Jahre alt also „nocha´ bisl“ älter als wir.
Vor Ort ist sie die Stützpunktwehr, daran angeschlossen sind 31 Ortsteile mit ca. 18 Orts-Feuerwehren.

Wir teilen uns in 2 Gruppen, damit wir uns nicht auf die Füße treten. Mit 104 Personen davon 80 Aktive liegen sie ungefähr in unserem Bereich der passiven Mitglieder, was für eine solche Wehr eigentlich wenig ist.
Die Nachfrage nach Frauen in der Wehr war negativ. In den Ortswehren sind welche dabei, aber die Scheßlitzer selber haben keine. Irgendwie hat sich das nie ergeben und es wird auch nicht angefragt, meinte der Kommandant. Tja… stolz konnten wir ihm erzählen, dass in unserer kleinen Wehr die Frauen gut vertreten sind, das weibliche Geschlecht auch bei der Jugend nicht fehlt und… das unsere Frauen aktiv dabei sind.
Er meinte, dass es zu viele Umbauten geben müsste wenn Damen mit machen. Wir belehrten ihn eines Besseren.  Es geht auch ohne großen Schnickschnack für die Damenwelt, wenn auch manche gerne welchen hätten.  Das wichtigste ist vorhanden, die Kameradschaft.

Im Schulungsraum lag wegen eines Lehrgangs noch der Absturzsicherungsatz aus. Da gab es natürlich eine kurze Erklärung dazu.
Das Kommandantenzimmer grenzt an den Schulungsraum und war alles andere als „klein“; wenn die Scheßlitzer auch meinten, dass es größer sein könnte. Mancher Kommandant wäre froh überhaupt ein Zimmer zu haben oder Aufwandsentschädigung zu bekommen.
Danach geht’s in die Fahrzeughalle.
Da stehen sie in Reih und Glied die Schmuckstücke jeder Wehr.
Sauber und einsatzbereit warteten sie auf unsere Besichtigung und die war ja bei einigen sehr genau. Sogar das Führerhaus wurde von unseren Spezialisten getestet. Während uns der Kommandant die Besonderheiten der einzelnen Fahrzeuge erklärt, wanderten meine Augen durch die Halle und was sehen sie…. Über den modernen Fahrzeugen eigentlich schon fast versteckt steht reine Nostalgie:
Ein Pumpenwagen von1881, eine alte Pumpe oder ein Schlauchwagen aus vergangenen Tagen.
Leider wurde uns darüber nichts erzählt. Es steht halt nur da.
Zurück in die Gegenwart. 
Das HLF 20/16 fährt bei jedem Einsatz mit. Es ist ein stadteigenes Fahrzeug. Das TLF16 ist ein ausgemustertes Bundeswehrauto. Die Scheßlitzer sind auch für die Autobahn A70 bis Bamberg zuständig. Die Sprungretter sind innerhalb von 60 Sekunden aufgeblasen und die Rettungsscheren sind mit Akkus. Dies wäre die Zukunft meinte der Kommandant.
Nach Aussage des Kommandanten war der Schlauchwagen fast leer und dabei waren immer noch mehr Schläuche drin als bei uns im Auto. Weiter ging‘s in den Schlauchturm. Dort im Turm hing der Rest, sauber und zum Trocknen. Eine Vorführung der Waschanlage gab es nicht. Die war defekt. Nicht ganz, aber so richtig funktionierte sie auch nicht. Auf die Frage „ob sie dann die Schläuche per Hand geschrubbt hätten“… Nein das nicht, soviel ging gerade noch.
Natürlich wollten wir auch hier wissen wie es mit der Sicherheit aussieht. Die gab es. Mit einem eigenen Rauchmeldesystem. Dies wurde nicht alleine zur Sicherheit sondern auch für Übungen installiert.
Im Außenbereich fand dann der Gruppentausch statt.
Dort stand es. Das Drehleiterauto.
Der Rettungskorb am Ende der Leiter ist fest verbaut und kann 3 Personen aufnehmen. Er lässt sich zwar wenn es nötig wäre abnehmen, dies jedoch ist sehr schwer.
Das Drehleiterauto rückt nie alleine aus, immer mit dem HLF zusammen. Die Ausrückzeit der Drehleiter-Kombination beträgt knapp unter 3 Minuten. Schon beachtlich.
Dann gibt’s da noch den Abrollbehälter-Wasser mit einem Tank der bis zu 10000 Liter fassen kann.
Mit einem Wasserwerfer auf dem Dach nicht allzu viel. Wie auch vorher, ist hier alles elektronisch. Sogar die Pumpe läuft auf Knopfdruck. Wenn ich da an unsere denke…
Einerseits eine tolle Sache aber … geht was kaputt wird es auch sehr teuer.
Zum Schluss durften wir die Drehleiter erforschen und zwar in die Höhe. Unser jüngstes Mitglied Emily war da voll dabei und konnte es kaum erwarten in den Rettungskorb zu gelangen. Am liebsten wäre sie alleine hochgefahren.  Auch unsere Neumitglieder, die am Ausflug dabei waren, testeten die Höhe der Leiter. Während die einen hochhinaus fuhren, konnten die Bodenständigen das Aufladen des AB-Wasser erleben. Das war beeindruckend.
Bevor es mit dem Bus weiterging wurde ein Gruppenbild geschossen und  im Schnelldruckverfahren gelöscht. Ohne Elektronik.

Von Scheßlitz aus ging es nach Breitenlesau, der letzte Aufenthalt unseres Ausflugs.
Am Gasthof angekommen, blickten wir erst mal in die entsetzten Augen der Bedienung.
Was war los? Keine Platzreservierung? Uns vergessen?
Nichts dergleichen. Wir waren aus undefinierbaren Gründen zu spät dran. Lag es am innerlichen Gegenverkehr? Vielleicht hätten diejenigen, die hinten im Bus saßen, einen Schlauch ausrollen sollen und ihn mit der Getränkesäule verbinden, anstatt einen Jungwehrler ständig nach vorne zu schicken. Das hat bestimmt die Raddrehung irritiert.
Jedenfalls wurden wir fast 30 Mann ins „Hinterstübchen“ gequetscht. Ins Hinterstübchen-Separee verzogen sich die jüngere Generation und die, die es gerne noch so hätten.
Im schummerigen Teil saß der Rest.
Wir mussten halt „a weng zamruggen“. Was fast keinen störte. Ausnahmen gibt’s ja immer.
Mit fortschreitendem Abend hörte man immer lauter, dass wir im Refugium der Jugend waren.
Bumbamoos´n flossen, Trinksprüche fielen und die Zeit, tja die blieb halt leider nicht stehen.
So wurden im schönsten Getümmel, bevor die Bumbas Wirkung zeigten, die Gewinner des Ausflugsrätsels gezogen.
Emily Braun durfte die Gewinner aus den zahlreichen Abgaben ermitteln. Gregor Dresel unser Ehrenkommandant ist der  Schiedsrichter. Es soll ja alles ordentlich zugehen.
 3.Preis ging an Felizitas Braun - einen 7,50 € Gutschein fürs FFW-Haus über 5 Seidla Bier
 2.Preis ging an Johannes Braun - einen 10,00 € Gutschein von der Gräfenberger Weinstube
 1.Preis ging an Jonas Häfner - einen 15,00 € Gutschein der Brauerei Krug/Breitenlesau

Mit einiger Verspätung und langem „zammsoung“ derjenigen, die wieder mit Heimfahren wollen, schafften wir es doch noch lautstark in Richtung Heimat.
Aber irgendwas „mou im Essn gweesn sei. Des hod sii bei einign af die Ohrn glechd.“