Fahrt ins Blaue 2024 – 30 Leut und ein Bus
Unsere diesjährige Fahrt ins Blaue fand am Samstag, den 13.04.2024 statt. Die verschiedenen Stationen innerhalb unseres Landkreises, inklusive einer Kurzinformation, sind in der Karte zusammengefasst. Es folgt ein ausführlicher Bericht mit Bildern.
Sonnenschein, einigermaßen warm, gute Laune, viele Leute und ein Bus. Richtig! Es ist wieder so weit, unser Ausflug ins Blaue beginnt. Mit dem ausgefüllten Rätsel in der Tasche, steigen wir in unseren Bus. Naja, manche auch ohne. Dennoch ist der Bus gut gefüllt.
Feuerwehr Weilersbach
Der erste Halt ist gleich um die Ecke. Weilersbach, gegenüber dem „Walberla“ wie es im Rätsel so schön heißt. Dort besuchen wir die örtlichen Brandbekämpfer. Das war im Rätsel schon ein ganz schöner phantasievoller Brocken, der mit viel Recherche jedoch zu lösen war. Kaum angekommen werden wir auch schon von der örtlichen Feuerwehr empfangen. Das Feuerwehrhaus war eingerüstet, daher mussten wir beim Umherlaufen aufpassen, und erfuhren auch gleich, dass es zurzeit renoviert wird.
Als erstes begutachteten wir das LF20 Rettungsfahrzeug. Wendelin probierte auch gleich den Akku-Spreizer aus und übergab ihn an Lisa Stangl. In Erwartung eine schwere Schere in die Hand gedrückt zu bekommen, plusterte sie schon mal die Backen und war dann beeindruckt von dem nicht allzu schweren Gewicht. Der Platz für die Mannschaft, gegenüber unserem Feuerwehrhaus, ist enorm. Dann testeten wir eine Wärmebildkamera und stellten fest, dass wir sehr viele „Hitzköpfe“ haben. Da die Kosten anderen Geräten gegenüber sehr teuer sind, stellt sich die Frage, ob das noch verhältnismäßig ist; auch bei so einem super Gerät. Neben der Fahrzeughalle befindet sich die mobile Einsatzzentrale und der Mannschaftswagen mit Lagerhaltung. Bei 20 bis 40 Einsätzen im Jahr ist die Feuerwehr Weilersbach gut ausgelastet. Der Einsatzwagen wird beispielsweise oft bei Luftbildern angefordert. Da sich der Einsatzort erweitert hat, sind eine Drohne und die dafür ausgebildeten Leute eine gute Ergänzung. So eine Drohne wäre bestimmt auch was für uns. Darüber waren sich alle einig. Ein Einsatz, an dem Kühe beteiligt waren, klappte gut und auch hier wurde festgestellt, dass es noch viel zu viele Ecken ohne WLAN-Verbindung gibt. Also in diesem Sinn auch nicht viel anders als bei uns.
Bei 80 Aktiven, 17 Frauen und 30 Jugendlichen haben sie eine beachtliche Mannschaft. Die Alarmierung erfolgt in Weilersbach über einen Piepser, da die Sirene eine schlechte Schallweitergabe hat. Die Drohnenmannschaft wird gesondert angefordert. Den meisten Spaß haben unsere Jüngsten; vom ins-Auto-setzen bis draußen rumtoben war alles drin. Zum Schluss gab es noch ein Gemeinschaftsfoto und unseren Feuerwehrwein für die Weilersbacher als Dank. Tja fast hätte ich´s vergessen, es gab ja noch was. Wir standen noch eine Weile bei gutem Essen und Trinken zusammen und resümierten, was wir mit so einem Feuerwehrhaus alles machen könnten; vor allem mit einer Drohne.
Gosberg – Stöhr’s Likörmanufaktur
Wir hatten es zwar nicht sonderlich eilig, aber dennoch füllten wir wieder unseren Bus und es ging weiter zum nächsten Halt. Im Rätsel war genau beschrieben, wo es hinging. Somit war fast allen klar, wir fahren nach Gosberg, Elsenberg, Pinzberg. Ja wo will er denn nun hin der Bus? Die Rätselrater bekamen große, erschreckte Augen. Da! Er dreht um! Also doch nach Gosberg. Ein stilles Aufseufzen ging um. Vor einem kleinen, eigentlich unscheinbaren Haus hielten wir an. Hielten mitten in der Straße. In Gosberg. Das gab Stau! Also, schnell raus und den anderen hinterher. Runter in den Keller und was uns da erwartete war nicht nur der Kellermeister persönlich, sondern auch eine Schnapsprobe vom Feinsten: Stöhrs Likörmanufaktur.
Na, dann wollen wir mal zuhören was hier anders gemacht wird. Wir bekamen als erstes eine kleine Einweisung in die Schnapsherstellung. Bis dahin kannten wir das ganze ja schon. Was uns dann alles erzählt wurde, lässt einem schon den Appetit auf ein Schnäpschen in Ehren vergehen. Vanillegeschmack aus Rohöl, Himbeergeschmack aus Zedernholz. Was soll das denn? Familie Stöhr wollte es anders machen und setzt auf natürliche Aromen aus Beeren und anderen Früchten und die hat man auch geschmeckt. Zumindest bei den Likören. Schwungvoll goss sich dann der Innantrubier Wirt eine Mirabelle ein… trank… schüttelte sich, nix für ihn, stellte er fest und bestellte sich noch ein Bier. Sie produzieren nur in kleinen Mengen. Mehr würde zwar verkauft werden können, aber das will Familie Stöhr gar nicht. Nach dem fünften Schnapserl merkte man am Geräuschpegel, dass es schon lustiger wurde in der engen Runde. Wobei das Glas ja eigentlich nie ganz voll war; nur so am Rande erwähnt.
Da steht Herr Stöhr plötzlich mit einer Mini-Destillate aus Kupfer vor uns und erklärt, dass Kupfer besser leitet. Auch an einem Vorlauf lässt er uns schnuppern, aber nur riechen betont er streng. Was mancher nicht glauben will, Herr Stöhr bestand darauf, dass auch das Glas bei einem Schnäpschen entscheidend ist. Am Ende des wort- und gaumenreichen Nachmittages übergab Daniel erneut mit viel Applaus eine Flasche Feuerwehrwein als Dank. Gut beschwipst schwankten wir über die Straße zu unserem wartenden Bus. Und wieder waren wir Verursacher eines Staus. In Gosberg.
Wasserwacht BRK Forchheim
Weiter ging es, wie im Rätsel zu erraten war, in die Kreisstadt Forchheim zur Wasserwacht des BRK. Noch vor dem Austeigen dröhnte plötzlich lautstark der Befehl: „Kommandant zu Wasser“. Ein kurzer Schlenkerer über die grüne Wiese, hin zur Wiesent war unser Weg. Dort warteten wir dann auf das Anlegen der Boote, mit denen wir über das Wasser fahren durften. Natürlich nicht alleine. Wir wurden gefahren. Und wie! Es waren zwei verschiedene Boote. Das eine etwas moderner und sehr begehrt von den Jüngeren. Das andere etwas älter, aber dafür auch schneller und wendiger. Bevor wir dann auf die Boote durften, wurde uns gezeigt, wie die Rettungswesten funktionieren und wie sie angelegt werden. Jeder, der auf dem Boot mitfuhr, musste eine Weste anlegen. Wer nicht unbedingt wollte, den überzeugte der Satz „wenn einer ins Wasser fällt“ dann doch. Durch die Menge an Leuten und die begrenzte Anzahl der Westen wurden wir in Gruppen aufgeteilt.
Auf dem Wasser wurde uns dann die Wendigkeit gezeigt und auch ein kleines bisschen, was diese Boote alles können; auch technische Daten wurden uns mitgeteilt. Die Wasserwacht ist nicht nur dafür da, um Leute vor dem Ertrinken zu retten, ihr Aufgabengebiet ist sehr vielseitig. Sie geben Schwimmunterricht und engagieren sich im Umweltschutz, sie bilden Rettungsschwimmer und Wasserretter aus; und das sind nur einige der Aufgaben, die die Wasserwacht hat. Bei Einsätzen kommen alle zusammen: BRK, DLRG, THW, FFW und üben übergreifend. Natürlich kommt auch das ewige Thema Geldmangel zur Sprache. Viele Sachen müssten erneuert werden, um effektiv arbeiten zu können. Jedoch wird eher beschlossen abzubauen, anstatt zu investieren. Mit reichlich Gischt bespritzt trappten wir wieder zurück zum Bus. Leider schnappte sich jemand bei der letzten Fahrt die kleine Rettungsweste. Somit konnte eine unserer Jüngsten die Bootsfahrt nicht mitmachen.
Pommer – Gasthaus zum grünen Tal
Auf geht’s zum letzten Halt an diesem Tag. Wir fahren zurück aufs Land. Nach Wummer. Naja, oder auch Pommer, oder doch Wummer? Was genau dann im Rätsel zu stehen hatte weiß bis heute keiner, denn beides wäre richtig. In Wummer im „grünen Tal“ werden wir unseren Tag ausklingen lassen. Bei einem guten Abendessen und viel Flüssigkeit, man soll ja viel Trinken, neigt sich dann unser Ausflug dem Ende entgegen.
Das Ziehen der Gewinner übernimmt Lea Dresel
3. Preis – Ein fränkisches Tragerla verschiedener Biere gewinnt Felix Reinfelder.
2. Preis – Eine Flasche Apfelschwips von der Firma Stöhr gewinnt Wilfried Kirsch.
1. Preis – Einen Gutschein über 20,00 € für das “grüne Tal” gewinnt Annette Dresel.
Wendelin war daraufhin der Meinung, dass die Ausbeute sehr „geggenbauerlastig“ wäre. Tja und dann wäre da noch die Bumbamoßgang. Die diesmal sogar schon vor dem Essen zuschlug. Um halb Zehn unkten dann die ersten samt unseres Busfahrers Siggi, dass die Heimat ruft. Die Bumbamoßgang war jedoch mit einem einzigen Satz dagegen: “Mir hom nu vull!“ Gegen 22:00 Uhr tröpfelten dann doch alle in den Bus.
Mit einem kräftigen Applaus bedankten wir uns bei unserem Busfahrer „Siggi“, der diesmal sogar Einzug ins Rätsel hielt. Die Organisatoren des Ausfluges waren Daniel Häfner und Christian Völkl. Die letzte Tat der Organisatoren war das Einsammeln für Siggis „Hut“. Und zum Schluss die Erkenntnis: Dass ein Erwachsener mit zu kleiner Rettungsweste nicht nur urkomisch aussieht, sondern im Ernstfall des nix bringt.