Die Rettungskarte

 

Die Fahrgastzellen von neueren Autos werden immer stabiler und weisen wichtige Sicherheitsfunktionen wie Airbags und Gurtstraffer mit komplizierter Technik auf, womit sie auch deutlich sicherer werden. Eigentlich rein positiv. Doch in einer Situation erweist sich dies als nachteilig.

Nach einem Unfall, der dazu führt, dass Personen im Auto eingeklemmt sind und durch die Feuerwehr befreit werden müssen, stoßen die Rettungsscheren der Feuerwehren an ihre Grenzen, wenn die Scheren an Stellen angesetzt werden, die eine Versteifung aufweisen. Auch die Airbags können bei nachträglicher Auslösung für die Retter zur Gefahr werden, wenn ihre Lage nicht bekannt ist.

Folglich können wichtige Minuten eingespart werden, wenn den Rettern von den verschiedenen Fahrzeugmodellen Daten vorliegen, die im Ernstfall die passenden Positionen zeigen, um die Geräte zur Befreiung der Personen anzusetzen Ebenso helfen diese Infos auch die eigene Sicherheit im Einsatz zu gewährleisten, wenn die Lage sowie die Anzahl der Airbags bekannt ist.
Der ADAC hat dazu eine initiative gestartet und in der Juni Ausgabe 2009 seiner Mitgliederzeitschrift die Thematik beschrieben und einen Lösungsvorschlag unterbreitet: Die Rettungskarte!

Die Rettungskarte fasst auf einer Seite alle wichtigen Informationen für die Feuerwehr zusammen. So ist auf einen Blick ersichtlich, wo sich die Airbags, die Versteifungen der Karosserie und somit die geeignetsten Punkte zum Ansatz der Rettungsschere befinden. Sie wurde in Zusammenarbeit mit Verbänden, Ärzten und der Feuerwehr durch die Auswertung Hunderter von Unfällen entwickelt.
Standardisierte Exemplare der Rettungskarte sind mittlerweile für eine Vielzahl von Autoherstellern erhältlich.

Eine Übersicht der Marken, die die Karte für ihre Modelle erstellt haben und noch weitere Informationen zu diesem Thema sind auf der Internetseite des ADACs zu finden. Über diese Seite gelangt man auch auf die entsprechenden Seiten der Autobauer, wo die Rettungskarte in Form einer DIN A4 Seite für das eigene Auto ausgedruckt werden kann.

Als geeignete Stelle zur Aufbewahrung der Karte dient die Sonnenblende am Fahrersitz. Dort ist sie für die Retter schnell und leicht zugänglich und hilft somit ein rasches und sicheres Vorgehen im Einsatz zu garantieren.

Im Oktober 2009 war darüber auch in den Nordbayerischen Nachrichten ein ausführlicher Bericht zu lesen, der sogar auf der Titelseite angekündigt wurde. Auch in weiteren regelmäßigen Artikeln gibt der ADAC bekannt, dass immer mehr Hersteller diese standardisierte Karte zur Verfügung stellen. Ebenso wurde von Feuerwehren, die nach den Informationen der Rettungskarte die Befreiung von Eingeklemmten vornahmen, der Nutzen der Karte herausgestellt.

Somit ergeht auch seitens der Feuerwehr Wolfsberg der Appell an alle Autofahrer sich die Karte für ihr Fahrzeug auszudrucken und hinter der Sonnenblende zu verstauen. Für eine schnelleres und sicheres Vorgehen im Einsatz, welches in bestimmten Fällen entscheidende Minuten sparen hilft.

Nachfolgend ist die Rettungskarte am Beispiel eines Audi A3 zu sehen.