Fahrt ins Blaue 2017 – April.. April..

 

Unsere diesjährige Fahrt ins Blaue fand am Samstag, den 01.04.2017 statt. Die verschiedenen Stationen, inklusive einer Kurzinformation, sind in der Karte zusammengefasst. Es folgt ein ausführlicher Bericht mit Bildern.

Hallerndorf – Brauhaus am Kreuzberg mit 5D-Kino

Langsam verdunkelte sich das Licht. Plötzlich drang in der Dunkelheit eine eindringliche Stimme fordernd in unser Bewusstsein. Wir waren gefesselt von den Bildern, Rauchschwaden, Nieselschauer und unkontrollierten Bewegungen, mit denen versucht wurde uns mit Informationen fremdartiger Materie vollzupumpen. Unfähig uns zu bewegen oder gar zu fliehen, mussten wir diese Tortur über uns ergehen lassen. Auf ein schnelles Ende war nicht zu hoffen……..

1 Stunde vorher:
Nein, kein Aprilscherz. Auch wenn das Datum, an dem wir los zogen, um unsere Heimat ein Stückchen unsicherer zu machen, der erste April war. Das obligatorische Rätsel für unseren Ausflug gab, sofern es gelöst wurde, die gewünschte Auskunft wohin es an diesem sonnigen Tag geht.
Zum ersten Mal (zumindest soweit ich weiß) fing der Ausflug mit einem Mittagessen an. In Hallerndorf am Kreuzberg, unsere erste Etappe, erhielt jeder von uns erst mal vier Münzen. Damit konnten wir uns mit Essen und Trinken eindecken. Eine Münze mussten wir aufheben. Für nachher hieß es. Ohne zu wissen auf was wir uns einlassen, genossen wir den herrlichen Biergarten und die ersten warmen Sonnenstrahlen.
Dann kam der Zeitpunkt an dem wir unsere letzte Münze einlösen sollten. An der großen Essenstheke vorbei ging es mit uns abwärts. Ohne zu ahnen, dass danach nichts mehr war wie vorher.

…Immer wieder hörte man einen erschreckten Aufschrei. Und wieder wurden unsere Sinne vernebelt. Was geschah nur mit uns….

1/2 Stunde vorher:
Unten angekommen wurden wir mit Brillen ausgestattet. So wie es aussah eine 3D Brille. Nichts ungewöhnliches. Dann führte uns der „Chef“ in einen Raum, der aufgebaut war wie ein Kino. Nachdem alle saßen, wurden wir im Namen der Familie am Kreuzberg begrüßt und dann wurde uns diesmal nicht das Brauen des einzig wahren Grundnahrungsmittels erklärt, sondern die gehobene Variante. Das Brennen von Schnaps und Likör.
Endlich wussten wir warum es nur so wenig von dem flüssigen Brennsatz gab. Es lag an der Art wie und was gebrannt werden konnte und durfte. Auch dass es verschiedene Arten gab seinen Anteil dem Steuerdrachen in den Rachen zu werfen.
Und dann …. begann der Brilleneinsatz.

Mit einem witzigen Film vom Korn bis zum Brennen erlebten wir eine heitere 5D Kino Variante. Mit Rauchschwaden, Nieselschauer und Sesselbewegungen wurde der Film untermauert. Es war ein herrliches Erlebnis. Erheitert und fasziniert marschierten wir zu unserem Bus, um die nächste Etappe in Angriff zu nehmen.

Baiersdorf – Meerrettich-Museum

Die nächste Etappe wird die schärfste aller Zeiten werden. Mit einer Führung und vielen alten und neuen Erkenntnissen erkunden wir das Krenmuseum in Baiersdorf.

Wer wusste schon, dass der Meerrettich, so wie wir ihn kennen, in einer Sonderkultur gezogen und geerntet wird und gegenüber dem „wilden“ Kren etwas an seiner Schärfe verloren hat. Wer den frischen Kren schon mal selber gerieben hat, kann sich das wohl schlecht vorstellen. Der Kren galt als Mittel für fast alles. Er wird auch Penicillin aus dem Garten genannt.An Tafeln, die im ganzen Raum verteilt waren, standen nicht nur Informationen über Produktion und Herstellung, sondern auch alte Rezepte, gegen was und wie der Kren geholfen hat und wie er eingenommen wurde. In der heutigen Zeit hat die moderne Medizin die Erkenntnisse aus den alten Tagen zurückgesetzt. Aber wie so vieles kommt auch da ab und an eine „alte Erkenntnis“ wieder hervor.

Von den einst zehn Firmen gibt es nur noch zwei. Da wären die Firma Schamel mit ihrem Museum, die der Heimat treu geblieben ist, während die andere Firma (Koch) sich nach Ungarn verlegt hat. Am bekanntesten sind wohl die „Krenweiber“, die mit ihren Trachtengewändern und aufgebuckelten, vollen Weidenkörben von Haus zu Haus gingen, um den frisch verarbeiteten Kren zu verkaufen. Mit einer großen Metallreibe konnte sich jeder ein paar Fäden von einer Krenwurzel abreiben und versuchen. „Der schdeichd“ waren sich die „Probierer“ einig.

In einem Kurzfilm wurde uns das Damals und Heute der Krenproduktion näher gebracht. Und wieder mal wurde festgestellt, dass vieles zwar nicht leichter, aber unkomplizierter war. Und um die Umwelt nicht zu belasten, wird bei der maschinellen Herstellung das Brauchwasser gereinigt und dann wieder der Natur zugeführt. Auch heute noch gibt es beim Kren viel Handarbeit. Weniger das Herstellen, das die Maschinen übernommen haben, sondern das Pflanzen und Pflegen der Krenwurzel. Am Schluss bekam jeder ein kleines Probegläschen geschenkt und… man konnte sich im Laden mit „Gree“ eindecken. Das war schon eine scharfe Sache.

Kirchehrenbach – Pica-Marker

Die letzte Etappe unseres Aprilausfluges führt uns nach Kirchehrenbach. Wer sich jetzt denkt was gibt’s da schon, dem geht’s so wie vielen von uns. Der Bus fährt in die Pica Straße dort besichtigen wir die gleichnamige Firma Pica. Ja und was macht die? Sie stellt Markierwerkzeuge für Handwerker her. Wie kam es dazu?

Der Gründer Gerhard Möck bemerkte am eigenen Leibe den Mangel an geeigneten Stiften, um zum Beispiel auf Baumaterial zu markieren. Aus der Branche als Maschinenschlosser und Ingenieur wuchs in ihm die Idee, dass es etwas mit Teleskopspitze geben müsste, um die Markierarbeiten zu vereinfachen. Mit einer guten Idee und dem dazugehörigen Businessplan wollte er seinen damaligen Arbeitgeber überzeugen. Nachdem sein Arbeitgeber kein Interesse hatte, machte er sich selbständig, um seine Idee zu verwirklichen. So begann Gerhard Möck in einer Garage mit selbst ausgetüftelten Maschinen die Herstellung von Markier-Werkzeugen.

Sein Unternehmen ist aus der Garage herausgewachsen und hat den Firmensitz jetzt in einem stattlichen Gebäude, in dem die gesamte Herstellung sowie der Vertrieb untergebracht sind. Nebst der Herstellung der Markier-Werkzeuge gibt es Wohnungen und eine freie christliche Kirche in dem Unternehmen. Jeder Arbeitsgang ist in einem extra Raum mit den dazu gehörigen und „besonders“ gestalteten Maschinen. Auf die Maschinen ist die Firma Pica besonders stolz. Denn in diesen steckt mehr Handarbeit als maschinelle Herstellung. Mit den Jahren wurde aus einer Sorte eine Vielzahl verschiedenster Markier-Variationen und anderen Helfern, die das Handwerk erleichtern. Gerade diese Branche hat Nachholbedarf und braucht innovative Produkte. Der Juniorchef erklärt uns, dass der inzwischen vielseitige Vertrieb auch ins Ausland geht.

Am Schluss der Führung erfrischten wir uns in dem gemütlichen Aufenthaltsraum der Firma. Wir bekamen Markier-Werkzeuge als Gastgeschenk und Erich übergab dem Firmenchef unsern FFW- Beutel.

Türkelstein – Gasthaus zum Felsentor

Der Bus vollgepackt mit den Ausflüglern machte sich auf die Reise zu unserem gemütlichen Abend-Ziel. Während der Fahrt fällt jemanden auf, dass wir heuer noch keine einzige Feuerwehr gesehen haben. War das möglich? Ein Ausflug ohne anderen Kameraden über die Schulter zu guggen? Noch im Bus bekommen wir die Order uns am Feuerwehrhaus in Türkelstein zu versammeln. Raus aus dem Bus und vor dem kleinen Häusla mit der Aufschrift Feuerwehr wird ein Gruppenfoto gemacht. Plötzlich ruft Erich: „und edz umdrehen. ALLE!“ Gesagt, getan. „So! Edz habder a Feierwehr gsehng“ grinste Erich und trappte voran ins Gasthaus zum Felsentor.

Im Laufe des Abends werden dann die Gewinner unseres Rätsels bekannt gegeben. Das macht Gregor heuer wirklich spannend. Er setzt sich erst mal mit den ganzen Zetteln von einem Tisch zum anderen. Damit die Spannung steigt. Bevor jedoch die Bumbamosliga erneut mit ihren Bestellungen zuschlägt, werden die Gewinner bekannt gegeben: Von 26 richtigen Abgaben sind sechs gültig. Die Gewinner zieht unser Busfahrer

Der 1. Preis geht an Andreas Kirsch mit einer Flasche Schnaps vom Kreuzberg.
Der 2. Preis geht an Martin Dresel ein 6er Pack Bier vom Kreuzberg.
Der 3. Preis geht an Agnes Kirsch mit einem Baiersdorfer Krenwurz.

Der Lacher war natürlich der Preis an den Martin. Wo der doch „su aff sei Friedmann schdehd“. Andi Kirsch lässt seinen „Preis“ rumgehen damit jeder mal an der Schnapsflasche nuckeln kann. Gegen 21:30 Uhr machen wir uns auf den Heimweg.

Und wos is heier des Fazit:
Dass die „Alden“ immer nu wos draff hom“. Ein Dankeschön an die beiden Initiatoren Erich und Gregor für den überragenden Ausflug und des herrliche Wetter, „des exdra für uns bschdellt hom.“