Aus- und Weiterbildung der Feuerwehr Wolfsberg 2018
16.03.2018 | Modulare Trupp-Ausbildung – Basismodul zum Bericht |
10.11.2018 | Erste-Hilfe-Kurs mit Feuerwehrmodul zum Bericht |
MTA – Der Grundlehrgang für alle Feuerwehrler
Für alle Feuerwehrdienstleistenden ist zu Beginn eine Grundausbildung notwendig, die sogenannte Modulare Trupp-Ausbildung, kurz MTA, die in mehrere Module unterteilt ist. In der Regel stellt das Basismodul den Abschluss der Ausbildung in der Jugendfeuerwehr dar. Allerdings konnten wir bereits zum zweiten Mal auch Quereinsteiger für die MTA begeistern, also Personen, die als Jugendliche noch nicht in der Feuerwehr engagiert waren und ungefähr in der Alterskategorie 25 bis 35 Jahre angesiedelt sind.
Am Mittwoch, den 17.05.2017 startete zuletzt dieses Basismodul für acht Personen aus mehreren Feuerwehren der Gemeinden Egloffstein und Obertrubach im Wolfsberger Feuerwehrhaus. In etlichen Abendveranstaltungen wurden die theoretischen Grundlagen vermittelt. Inhalte waren unter anderem Rechtsgrundlagen, Voraussetzungen für Verbrennungen und die geeigneten Löschverfahren und -mittel, persönliche Schutzausrüstung, taktische Einheiten und Führungsstrukturen oder die Normbeladung der verschiedenen Feuerwehrautos. Des Weiteren wurden den Quereinsteigern auch die praktischen Grundtätigkeiten an einigen Samstagen beigebracht. Neben Fahrzeugkunde waren auch Knoten und Stiche, der Umgang mit Strahlrohren und Hydranten oder auch die Grundzüge der Ersten Hilfe Ausbildungsthemen.
Zehn Monate mit regelmäßigen Terminen vergingen, bis letztlich das Grundwissen aller Teilnehmer geprüft werden konnte. Die Zwischenprüfung zum Basismodul fand am 16.03.2018 im Obertrubacher Feuerwehrhaus statt. Zunächst mussten die Prüflinge einen Fragebogen ausfüllen, in dem das theoretische Wissen abgefragt wurde. Anschließend musste jeder Teilnehmer Kärtchen ziehen mit verschiedenen praktischen Aufgaben. Zu lesen war da beispielsweise: Auffinden einer bewusstlosen Person, Digitalfunk, Kreuzknoten/Rettungsknoten/Mastwurf/Zimmermannsschlag, Inbetriebnahme eines Hydranten, Bedienung des Feuerlöschers oder auch Erläuterungen zum CM-Strahlrohr. Als Prüfer dienten neben drei Führungskräften der Kreisbrandinspektion auch ortsansässige Kommandanten.
Letztlich konnten alle acht Quereinsteiger ihr Wissen unter Beweis stellen und die Prüfung erfolgreich ablegen. Da dieser Lehrgang die Voraussetzung zur Teilnahme an Einsätzen ist, freut sich die Wolfsberger Wehr über drei weitere Kameraden im Aktiven Dienst, die somit unsere Mannschaft ergänzen und unsere Einsatzbereitschaft weiter verbessern. Herzlichen Glückwunsch an Christian Brendel, Fabian Gebhard und Johannes Grüner.
Erste-Hilfe-Kurs mit Feuerwehr-Zusatzmodul
Zu früh-morgendlicher Stunde trafen sich an einem Samstag im Oktober 16 Personen in fröhlicher Erwartung, ihr Können in Erster Hilfe gründlich aufzufrischen. Sie sollten nicht enttäuscht werden.
Die Teilnehmer, die meisten davon aktive Feuerwehrler aus den Gemeinden Obertrubach und Egloffstein, hatten das Vergnügen mit Herrn Gemballa vom Bayerischen Roten Kreuz Bekanntschaft zu machen. Ohne großes Zögern wurde mit einer kleinen Präsentation begonnen. Erstes Thema war das Verhalten als Ersthelfer bei einem Verkehrsunfall. Hierbei steht als allererstes der Eigenschutz im Vordergrund, sprich das korrekte Absichern der Unfallstelle um Folgeunfälle zu vermeiden. Anschließend sollte man sich ein Bild der Situation machen, um dem Rettungsdienst und der Feuerwehr möglichst genau mitteilen zu können, was passiert ist. Sobald der Notruf abgesetzt ist, und es die Situation erfordert, müssen Menschen gerettet werden. Wie man dabei richtig vorgeht, wurde den Teilnehmern an der frischen Luft, quasi am Auto selbst, gezeigt. Nachdem jeder die Möglichkeit genutzt hat, seine Künste in Sachen “Menschenrettung aus Fahrzeug” zu beweisen, gab es eine kleine Pause, in der Kaffee und Gebäckstücke verspeist werden konnten.
Als sich jeder gestärkt hatte, ging es darum, Wunden fachgerecht zu versorgen. Auch hier durfte, nach vorheriger Demonstration Herrn Gemballas, jeder sein Glück versuchen und bei seinem Sitz-Nachbarn den ein oder anderen Verband anlegen. Danach wurde darauf eingegangen, wie man sich bei Verbrennungen, Unterkühlungen und Erfrierungen am besten verhält. Anschließend gab es abermals eine kleine Stärkung – diesmal in Form von frisch aufgebackenem Leberkäse. Als auch dieser verspeist war, wurde die stabile Seitenlage geübt. Diese stellte für keinen Teilnehmer eine große Herausforderung dar, obwohl die richtige Ausführung – gefühlt stündlich – geändert wird. Im Anschluss daran lernten die Anwesenden, was bei jemandem zu tun ist, der keine Atmung mehr aufweist. Stichwort: Herz-Lungen-Wiederbelebung. Auch hier ändert sich – gefühlt – die Musterlösung stündlich. Aktuell gilt folgende Regelung: 30 mal mit den Handballen auf den Brustkorb des Patienten drücken und danach zweimal beatmen. Dieses ist solange zu wiederholen, bis die betroffene Person wieder selbstständig atmet. Immer häufiger halten kleine, von jedem bedienbare, Defibrillatoren Einzug, zum Beispiel bei den Raiffeisen-Banken in Obertrubach und Bieberbach und am Feuerwehrhaus in Kleingesee. Diese geben einen Stromstoß durch den Körper des Wiederzubelebenden und können in Verbindung mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung helfen, das Leben der betroffenen Person zu retten. Auch dieses Szenario wurde von allen beübt. Nachdem dann noch einige Situationsaufgaben in Gruppenarbeit gemeistert wurden, war auch schon wieder Feierabend. Bevor jedoch jeder das Weite suchte, hat unser KBM Maier Herrn Gemballa für seinen gut geführten Unterricht gedankt und den Feuerwehr-Beutel überreicht. Natürlich gab es auch ein Feierabend-Bierchen, für die, die der Meinung waren, dass sie es sich verdient hatten.
Zwei Wochen später ging es weiter mit Ingo, dem nächsten Herren des BRK.
An dem Tag wurde darauf eingegangen, welche Einsatzmittel man als Feuerwehr-ler unter Umständen benutzen und beherrschen muss; den Notfall-Rucksack zum Beispiel. Dieser Rucksack stellt einen großen und umfangreichen Verbandskasten dar, welcher unter anderem mit Halskrause, Blutdruckmessgerät, Fieberthermometer und Beatmungsflasche aufgewertet wird. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass immer öfter Feuerwehren zur “medizinischen Erstversorgung” gerufen werden, wenn zum Beispiel gerade im Umkreis kein Rettungswagen frei ist. Es wurde auch hier nochmals die Herz-Lungen-Wiederbelebung geübt, diesmal mit besagter Beatmungsflasche. Das erfordert durchaus ein wenig Übung, da sonst die Luft, die man dem Betroffenem zuführen will, auf der Seite entweicht. Im Anschluss daran wurde gezeigt und geübt, verletzte Personen mithilfe von Krankentrage, Rettungstuch und Spineboard aus Gefahrenzonen zu retten. Letzteres ist gut geeignet, wenn Wirbelsäulenverletzungen vermutet werden, da man den Patienten dafür nicht aufheben oder aus einer Seitenlage darauf drehen muss. Mit der Krankentrage durfte dann geprobt werden, den Patienten über enge Treppen auf und ab zu transportieren. Als auch dieses Szenario gemeistert wurde, war auch der feuerwehrspezifische Teil der Erste-Hilfe-Ausbildung erfolgreich abgelegt.
Die Feuerwehr Wolfsberg bedankt sich bei den beiden Kursleitern für den jeweils gut und abwechslungsreich geführten Unterricht und nicht zuletzt bei der Gemeinde Obertrubach, die die Kosten für die Aktiven der Gemeinde übernommen hat.