Löschzug Bezirk 3/4
Am 21.11.2023 kamen die Kommandanten aus Egloffstein, Schweinthal, Bärnfels und Wolfsberg erstmals zusammen, um das Thema Löschzug in unserem Bezirk zu konkretisieren. Hierbei soll eine Einheit aus diesen vier Wehren zusammengestellt werden, die im Katastrophenfall an anderer Stelle im Landkreis Hilfe leisten kann. Wenn beispielsweise der westliche Landkreis mit starken Überflutungen zu kämpfen hat, könnte es sein, dass dieser neue Löschzug alarmiert wird, um die Kameraden vor Ort nach einer gewissen Zeit abzulösen. Entsprechend steht hier nicht die schnelle Verfügbarkeit im Vordergrund, sondern die personelle Unterstützung.
Weiterhin darf auch nicht die generelle Einsatzbereitschaft bei uns im Bezirk beeinträchtigt werden, sodass drei TSF-Wehren Bestandteil dieses Zuges sind und Egloffstein lediglich mit seinem Führungsfahrzeug, nicht mit seinem Löschgruppenfahrzeug, in den Zug involviert ist. Dadurch wird gewährleistet, dass die Materialen für einen Atemschutzeinsatz oder einen schweren Verkehrsunfall bei uns in der Region bleiben und im Notfall auch zum Einsatz kommen können. Dieses Konzept findet landkreisweit natürlich auch in umgekehrter Konstellation Anwendung. Somit wird zum einen die benötigte Personenanzahl an Helfern über einen langen Zeitraum erreicht, zum anderen aber werden auch nicht sämtliche Feuerwehren im großräumigen Einsatzgebiet beansprucht, sodass Kapazitäten für andere Gefahrenlagen weiterhin zur Verfügung stehen.
Nachdem die theoretischen Grundlagen geklärt waren, trafen wir uns am 11.12.2023 erstmalig zur praktischen Übung, dem Fahren im Verbund. Dass die vier Fahrzeuge verkehrsrechtlich wie Löschzug 3/4ein Fahrzeug behandelt werden, sind folgende Regeln zu beachten. Das erste und das letzte Fahrzeug in der Kette fahren mit Blaulicht, die Fahrzeuge fahren relativ eng nacheinander, sodass die Höchstgeschwindigkeit auch nur 40 Stundenkilometer beträgt und die Fahrzeuge bleiben immer zusammen. Das heißt, dass beispielweise auch das letzte Fahrzeug die Kreuzung passiert, obwohl die Ampel zuvor auf Rot umgeschaltet hat.
Das Führungsfahrzeug stellt in unserem Fall immer Egloffstein, das mit unserem KBM und Zugführer Marc Maier besetzt ist. Mit dahinter wechselnden Positionen in der Kette und mit wechselnden Fahrern übten wir nun diese Situation und stellten dabei fest, dass es für andere Verkehrsteilnehmer ungewohnt ist auf einen Fahrzeugverbund zu treffen. Aus Sicherheitsgründen wurde so auch bei den mittleren Fahrzeugen das Blaulicht beim Abbiegen an Kreuzungen eingeschaltet. Durch regelmäßige Übungen in dieser Zusammensetzung werden wir künftig also bereit sein, Kameraden bei Großschadensereignissen abzulösen und so auch an anderen Stellen im Landkreis helfen zu können, wenngleich die Hoffnung mit einher geht, dass dies möglichst selten der Fall sein wird.