Aus- und Weiterbildung der Feuerwehr Wolfsberg 2024

 

26.01.2024 Gruppenführerlehrgang
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20.04.2024 Leistungsprüfung
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Ein neuer Gruppenführer für die Feuerwehr Wolfsberg

 

Am Montagmorgen machte sich unser Kamerad Daniel auf, um sich in einem einwöchigen Lehrgang an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg zum Gruppenführer ausbilden zu lassen. Es konnte noch das Zimmer bezogen werden, bevor man sich in einem der Lehrsäle traf. Dort begrüßte der Lehrgangsleiter alle 24 Teilnehmer, welche aus dem ganzen Freistaat anreisten. Gleich darauf begann der Unterricht, welcher sich ausführlich mit dem Thema „Lageerkundung“ befasste. Nach der Mittagspause ging es auch sofort an die Praxis. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen geteilt, welche so über die ganze Woche bestehen blieben. So durfte jeder am ersten Tag gleich als Gruppenführer agieren und „seine“ Einsatzlage erkunden. Natürlich wurden hier von Allen noch viele Sachen übersehen. Da aber immer elf Leute plus der Übungsleiter zuschauten, wurden die Blicke immer mehr geschärft.

Am Dienstag kamen zur Lageerkundung noch die Themen „Einsatzplanung“ sowie „Befehlsgebung“ hinzu. Nachdem auch diese theoretisch abgehandelt waren, ging es für den Praxisteil wieder in die große Übungshalle und das weitläufige Übungsgelände. Dort wurden ca. 80 % des Lehrganges verbracht. Mit modernster Technik können verschiedenste Einsatzlagen simuliert werden. In der Übungshalle sind Hoch-, Ein- und Mehrfamilienhäuser, ein Supermarkt, ein Krankenhaus sowie eine Spedition untergebracht. Ebenso ist die Halle unterkellert, wodurch auch Kanalsysteme dargestellt werden können. Auf dem Außengelände ist eine Kfz-Werkstatt mit Tankstelle, ein Bauernhof, ein Abrisshaus (Baustelle) sowie ein Bahnhof mit Zügen zu finden. Die Übungen in den Zwölfer-Gruppen liefen wie folgt ab: Der Übungsleiter sowie drei Beobachter (aus den Teilnehmern) bereiteten die Szenarien vor und besprachen, worauf der Gruppenführer achten muss. Anschließend erfolgte die Alarmierung per Fax woraufhin das TSF-W mit den verbleibenden neun Personen zum Einsatzort ausrückte. Nach der Ankunft erkundete der Gruppenführer, überlegte sich eine Taktik und teilte anschließend seine Mannschaft ein, welche die entsprechenden Arbeiten durchführte. Während die Mannschaft arbeitete, gab der Gruppenführer eine Rückmeldung an die fingierte Leitstelle (Übungsleiter und –beobachter) und forderte, falls nötig, weitere Kräfte an. Nachdem die Übung abgeschlossen war, wurde von Übungsleiter und –beobachter ein Feedback gegeben, was gut lief und was nicht gut lief. Anschließend wurde der Gruppenführer zum Beobachter. Mit diesem System konnte jeder in dieser Woche vier Einsatzübungen als Gruppenführer leiten. Hier merkte man von Mal zu Mal bei jedem eine Verbesserung. Allerdings wäre es auch möglich, dass die tägliche Nachbesprechung bei mehr oder weniger Feierabendbieren in gemütlicher Runde so manchem geholfen hat.

Am Freitag früh galt es, den Abschlusstest zu meistern, bevor eine große praktische Übung für beide Zwölfer-Gruppen auf dem Plan stand. Nach dem Mittagessen fanden sich alle Teilnehmer wieder im Lehrsaal ein, um gute Nachrichten zu empfangen: die 22 Feuerwehrmänner und zwei Feuerwehrfrauen haben den Gruppenführer-Lehrgang bestanden. So machten sich alle wieder auf den Heimweg und eine sehr praxisnahe und lehrreiche Woche ging recht schnell zu Ende.

Leistungsprüfung – der Löschangriff in weniger als vier Minuten

 

Nach zweijähriger Pause stand 2024 wieder die Leistungsprüfung bei uns in der Wehr an. Dabei handelt es sich um eine regelmäßige Bestätigung des schnellen und sauberen Aufbaus eines Löschangriffs in weniger als vier Minuten. Das heißt Wasser muss vom Bach angesaugt werden und über drei C-Leitungen abgegeben werden, sodass übungstechnisch drei Eimer umgespritzt werden können. Drei Personen machten heuer zum ersten Mal mit und vier Personen zum zweiten Mal, sodass wir bereits Anfang März mit den ersten Übungen anfingen. Der Schwerpunkt lag dabei zunächst auf dem Kuppeln der Saugleitung, das in der Fahrzeughalle stattfinden konnte. Als dann im April nach der Zeitumstellung die Abende bei Tageslicht genutzt werden konnten, verlagerten wir die Übungen auf den Parkplatz am Sportgelände. Dort hatten wir dann den Platz, um auch das Schlauchmaterial auszurollen und die Wasserabgabe durchzuführen.

In insgesamt elf Übungen bereiteten wir uns auf die Prüfung vor, die am 20.04.2024 abgenommen wurde. Neben dem beschriebenen Aufbau des Löschangriffs gehört auch die Knotenkunde zur Prüfung sowie Zusatzaufgaben für die höheren Stufen. Bei insgesamt 13 Teilnehmern ließ Gruppenführer Jonas Häfner zunächst die erste Gruppe bestehend aus neun Personen antreten. Zunächst musste der Gruppenführer einen Fragebogen ausfüllen, ebenso wie die zwei Kameraden, die die sechste und somit letzte Stufe dieser Prüfung durchführten. Nachdem die Trupps ihre Knöten erfolgreich vorgeführt hatten, begann der Hauptteil der Prüfung. Nach dem Einsatzbefehl setzten sich alle Trupps in Bewegung, um die Saugleitung zu kuppeln und die Schläuche zu verlegen. Beim ersten Befehl “Wasser Marsch” scheiterte aber das Ansaugen des Wassers, da sich eine Kupplung im Bach öffnete. Maschinist Christian Völkel bekam zwar externe Hilfe, um diese Panne zu beheben, dennoch musste die Gruppe den Aufbau nochmal wiederholen, obwohl der Abschluss noch in der Zeit war. Im nächsten Anlauf klappte nun alles reibungslos, sodass deutlich unter vier Minuten der letzte Eimer umgespritzt werden konnte. Auch die anschließende Trockensaugprobe klappte problemlos, sodass nun die zweite Gruppe zur Prüfung antreten konnte. Hier wurde ebenso zunächst die Zusatzaufgabe “Gerätekunde” und das Vorführen der Knöten absolviert, bevor erneut der Löschangriff durchgeführt wurde. Nach den neun Personen aus der ersten Gruppe konnten auch die vier Personen aus der zweiten Gruppe, aufgefüllt durch Ergänzungsteilnehmer aus der ersten Gruppe, die Leistungsprüfung erfolgreich abschließen.

An diesem typischen Apriltag mit ständig wechselnden sonnigen und regnerischen Abschnitten hatten wir Glück, dass es fast bis zum Schluss trocken blieb. Ihre Abschlussworte konnten die Schiedsrichter Markus Wolf, Wolfgang Heinig und Marc Maier im überdachten Sportheimvorbau sprechen und alle Teilnehmer zum Erfolg gratulieren. Im Anschluss folgte die Übergabe der Abzeichen der jeweils absolvierten Stufe im Feuerwehrhaus. Kommandant Kirsch und KBM Maier bedankten sich bei allen Teilnehmern für die Bereitschaft und sprachen den Wunsch aus, dass auch die künftigen Stufen alle durchgezogen werden, aber auch die regulären Monatsübungen rege besucht werden. Nach diesem offiziellen Teil wurde das frisch gegrillte Fleisch und Fassbier serviert, sodass sich alle Teilnehmer ordentlich stärken konnten, bevor der lange Abend beim gemütlichen Zusammensein ausklang.

Folgende Stufen wurden durch die Teilnehmer abgelegt:

Stufe 1: Celina Brenna, Dennis Diebold, Lisa Stangl
Stufe 2: Dan Dumitrache, David Häfner, Raphael Schellenberger, Damon Wojtera
Stufe 3: Fabian Gebhard, Lukas Häfner, Jonas Knorr
Stufe 4: Jonas Häfner
Stufe 6: Philipp Häfner, Christian Völkel