Übungen der Feuerwehr Wolfsberg 2021
25.01.2021, 19:30 Uhr | Aktivenversammlung zum Bericht |
22.02.2021, 19:30 Uhr | Knoten und Stiche zum Bericht |
März/April 2021 | Übungen zur Leistungsprüfung |
24.04.2021, 10:00 Uhr | Abnahme der Leistungsprüfung coronabedingt verschoben |
31.05.2021, 19:30 Uhr | Gerätekunde – Digitalfunk zum Bericht |
14.06.2021, 19:30 Uhr | Gerätekunde – Motorsäge zum Bericht |
26.07.2021, 19:30 Uhr | Gerätekunde – Einsatz TS an Hydranten zum Bericht |
02.08.2021, 18:30 Uhr | Gerätekunde – Tauchpumpe/Löschwasserbehälter zum Bericht |
13.09.2021, 19:30 Uhr | THL – Anbringen von Ölsperren zum Bericht |
08.11.2021, 19:30 Uhr | Gefahren der Einsatzstelle – Elektroautos zum Bericht |
22.11.2021, 19:30 Uhr | Erste Hilfe – praktische Übungen coronabedingt entfallen |
Das Übungsjahr 2021 eröffneten wir wie gewohnt mit der Aktivenversammlung. Erstmalig fand diese Zusammenkunft mit den Aktiven allerdings online statt, da auch zu Beginn des neuen Jahres Präsenzveranstaltungen noch nicht erlaubt waren. Nach einem Testlauf am Vorabend schaltete sich einer nach dem anderen der virtuellen Konferenz zu, sodass die Übung inhaltlich wie geplant stattfinden konnte. Die Übung begann mit einem kleinen Video, wo drei Personen der Jugendfeuerwehr offiziell durch den Kommandanten in die Aktive Wehr übernommen wurden. Anschließend folgte ein Jahresrückblick 2020, mit dem Schwerpunkt auf unserem neuen Einsatzbüchlein. Nachdem unser Gerätewart ein paar Infos gegeben hatte, dass eine umfassende Schlauchprüfung stattfand, gingen wir zum neuen Jahr über. Neben dem Ausblick zur anstehenden Leistungsprüfung und der Jahresbestellung stand vor allem der neue Übungsplan im Mittelpunkt. Inhaltlich und terminlich wurde ein ansprechender Plan erarbeitet, der allerdings unter dem Vorbehalt der Lockerungen in der Corona-Pandemie steht. Gegen Ende erfolgten noch einige Informationen zu einem neuen Alarmierungsweg für alle Wehren der Gemeinde Obertrubach. Die App „PowerAlarm“ hat die bisherige SMS-Alarmierung abgelöst. Wie auch bei einer Veranstaltung im Feuerwehrhaus endete diese Übung beim gemütlichen Beisammensein, wenngleich jeder zu Hause vor seinem PC oder Smartphone saß.
Auch die Übung Ende Februar mussten wir noch online durchführen, wenngleich das Thema deutlich schwieriger umzusetzen war als bei einer Veranstaltung im Feuerwehrhaus. In Hinblick auf die anstehende Leistungsprüfung wurden Knoten und Stiche wiederholt. Im Vorfeld wurden die Aktiven gebeten sich einen Leinenbeutel aus dem Gerätehaus zu holen. Kommandant Kirsch machte mit der Leine den Mastwurf-gelegt und den Zimmermannsschlag am ausgestreckten Arm vor, bevor dieer von den Teilnehmern relativ einfach wiederholt werden konnte. Bei den nächsten Knoten musste etwas improvisiert werden. Der Halbmastwurf wurde an der Schlaufe eines privaten Gürtels oder an einem Stuhl durchgeführt und ein entsprechend ausgeklappter Meter fungierte als Strahlrohr mit angeschlossenem Schlauch, an dem der Mastwurf mit Halbschlag geübt werden konnte. So konnten auch diese zwei Herausforderungen von der Mannschaft gemeistert werden. Zum Schluss blieb nur noch der Rettungsknoten übrig, den man grundsätzlich an einer anderen Person befestigt. Unsere zwei Brüderpaare hatten hier keine Probleme, während der Rest so gut es ging den Knoten an sich selber befestigte. Trotz der Schwierigkeiten, die die ungewohnte Situation mit sich brachte, konnten die Knoten einigermaßen gut gelernt und aufgefrischt werden.
Nachdem im März und April coronabedingt keine Übungen stattfinden durften, ging es Ende Mai erst wieder weiter. Da die Anzahl der Aktiven aber noch eingeschränkt war, wichen wir vom Übungsplan ab und boten eine Digitalfunkauffrischung an, für die Kameraden, die bislang eher weniger funkten. Wir begannen mit den Erläuterungen zum Fahrzeugfunkgerät und mussten dabei gleich die Alternativen ansprechen, da der Schalter zum Einschalten zu diesem Zeitpunkt nicht funktionierte und kurz darauf ausgetauscht wurde. Glücklicherweise können aber auch die Handfunkgeräte umgeschaltet werden, sodass sie nicht nur direkt miteinander kommunizieren, sondern auch über die Basisstationen, mit dem Ergebnis, dass dadurch auch die Leitstelle in Bamberg erreicht werden kann. Dieses Umschalten ist über drei verschiedene Wege möglich, die wir allesamt auch durchgeführt haben. Anschließend konnten wir dann auch die Statusmeldungen wiederholen, die per Knopfdruck eine Information darstellen, die sonst über den mündlichen Weg ausgesprochen werden muss, der natürlich länger dauert. Dazu gehören unter anderem – Gerätehalle aus – Einsatzstelle an – Einsatzstelle ab – einsatzbereit im Gerätehaus. Zu guter Letzt wechselten wir wieder in den Direktmodus und wiederholten den Kanalwechsel für verschiedene Zwecke, wie zum Beispiel speziell für die Verkehrsabsicherung. Am Ende ging es nur noch darum wieder die Standardgruppen einzustellen, sodass im Einsatzfall die Funkgeräte auch passend vorliegen. Nicht nur inhaltlich eignete sich diese Übung sehr gut, sondern auch in Bezug auf die geltenden Bestimmungen, da Abstand beim Funken natürlich kein Problem darstellt.
Am 14.06. fand die nächste Übung gemäß Übungsplan statt. Und dort war Gerätekunde – Motorsäge angekündigt. Dazu fuhren wir auf Untertrubach zu unserem Ehrenkommandanten, der auf einem abschüssigen Grundstück ein paar Holzstämme gelagert hatte. Entsprechend hingen diese teilweise in der Luft oder standen unter Spannung. Somit stand uns also ein realistisches Einsatzszenario zur Verfügung. Doch bevor wir uns an die Praxis machten, erläuterte unser ehemaliger Kommandant Sicherheitsvorschriften und verschiedene Schnitttechniken und rief ein paar Punkte aus dem Schneebruch-Einsatz Ende Januar in Erinnerung, die es zu verbessern gilt. Nach der theoretischen Einweisung durfte nun jeder mit der Motorsäge die Stämme in Meter-Abschnitten durchsägen. Dabei wurden die verschiedenen Techniken ausprobiert und angewendet wodurch auch die Vor- und Nachteile ersichtlich wurden. Vor allem diente die Übung dazu Sicherheit im Umgang mit der Säge zu vermitteln, da wir sie doch regelmäßig in Einsätzen benötigen. Dass dies bereits 9 Tage später wieder der Fall sein würde, wussten wir natürlich nicht, als wir die Übung mit der Nachbesprechung an diesem sonnigen Tag ausklingen ließen.
Am 26.07.2021 widmeten wir uns dem Thema „Hydranten und Tragkraftspritze“. Zunächst prüften und spülten wir alle Hydranten auf der Staatsstraße in Wolfsberg, denn durch die Dorferneuerung wurden einige leicht versetzt und erneuert. So war es zu erklären, dass sich erfreulicherweise alle Deckel der Unterflurhydranten problemlos öffnen ließen. Lediglich einen Deckel, der außerhalb des Maßnahmengebietes liegt, mussten wir stärker bearbeiten, bevor er aufging. Der letzte Hydrant, um den wir uns bei dieser Übung kümmerten, befand sich am Asterbach. Diesen haben wir nicht nur gespült, sondern als Wasserentnahmequelle genutzt, um unsere Pumpe wieder mal einem Leistungstest zu unterziehen. Richtung Dörfles wurde die Tragkraftspritze platziert und die angrenzende Wiese für mehrere Minuten bewässert. Nachdem alle Gerätschaften wieder im Auto verstaut waren, fand die Nachbesprechung direkt an Ort und Stelle an diesem warmen Sommerabend statt.
Die Augustübung fand bereits eine Woche später zum Thema Tauchpumpe und Löschwasserbehälter statt. Pünktlich zum Übungsbeginn öffnete der Himmel seine Schleusen und bescherte uns einen starken Regenschauer, der glücklicherweise nur von kurzer Dauer war. Die Zeit nutzten wir und begannen in der Gerätehalle mit der Theorie zur Tauchpumpe. So wurde geklärt wie dieses Gerät funktioniert, wie man es in Betrieb nimmt, wann und wo es eingesetzt wird und wo wir es lagern. Als der Regen nachließ fuhren wir nach Hundsdorf, um die Theorie nun in die Praxis umzusetzen. Dazu öffneten wir zunächst einen Löschwasserbehälter, ließen die Tauchpumpe hinab und pumpten das Wasser natürlich wieder zurück, um weiterhin für den Einsatzfall gerüstet zu sein. Anschließend kuppelten wir unsere Pumpe an den dafür vorgesehenen Ausgang des Löschwasserbehälters an, sodass auch diese Vorgehensweise wiederholt werden konnte. Zu guter Letzt spülten wir noch einen Hydranten und gleichzeitig auch die Pumpe, da sie doch etwas verdreckt wurde. Auch wenn an diesem Montag keine Kerwa in Hundsdorf stattfand, statteten wir unserem ehemaligen aktiven Kameraden in seiner Wirtschaft einen Besuch ab, der uns mit einer herrlichen Brotzeit überraschte. Mit diesem wunderbaren Übungsabschluss verabschiedeten wir uns in die Sommerpause.
Am 13.09. stand die nächste Übung zum Thema Ölsperren an. Da diese mittels Knoten und Stiche am Bachufer befestigt werden müssen, wiederholten wir kurz die wichtigsten Knoten am Feuerwehrhaus. Dazu gehörte vor allem der Mastwurf gelegt und gestochen. An der Brücke am Wasserhaus führten wir anschließend die praktische Übung durch. Nach kurzen Erläuterungen zu den Grundsätzen beim Setzen einer Ölsperre, war diese im Grunde auch schnell verlegt. Doch dann zeigte sich der Unterschied, beim Anlegen der Knoten in Übungsszenarien und realen Situationen. Während man das Stechen des Mastwurfs zum Üben immer mit dem kurzen Seilende an waagrechter Position üben kann, musste nun das lange Ende, also inklusive Leinenbeutel, benutzt werden, da das kurze Ende mit dem Karabiner an der Ölsperre befestigt war. Zudem ergab es die Situation, dass Verkehrsschilder und Brückenpfeiler als Fixpunkte zur Verfügung standen, was ein Stechen am vertikalen Objekt nötig machte, mit der Schwierigkeit, dass das Seil nach unten rutscht und man eine weitere Hand braucht. Doch da Übung bekanntlich den Meister macht, konnten auch diese erschwerten Bedingungen gemeistert werden und die Knoten korrekt angelegt werden. Mit einer kurzen Nachbesprechung in der Gerätehalle endete diese Übung.
Die Oktoberübung hielten wir leicht verspätet am 08.11.2021 ab. Wie üblich in den dunklen und kalten Monaten stand ein Theorie-Thema auf dem Plan: Gefahren der Einsatzstelle – Elektroautos. Eine Innenübung in Coronazeiten erforderte zwar Maske und Abstand, aber sie durfte durchgeführt werden. Stellvertretender Kommandant und KBM Marc Maier verdeutlichte der anwesenden Mannschaft auf welche Gefahren sich die Einsatzkräfte zusätzlich im Vergleich zum Brand eines Autos mit herkömmlichem Antrieb einstellen müssen. Darüber hinaus konnte er anhand einiger Praxisbeispiele die Anwesenden für die Gefahren sensibilisieren, die vor allem von den Hochvolt-Leitungen und den großen, säurehaltigen Batterien ausgehen. Entsprechend führe ein Löschvorgang mit normalem Wasser lediglich zur Abkühlung – Feuer unter Kontrolle -, nicht aber zum vollständigen Löscherfolg – Feuer Aus -. Hierzu seien Zusätze zum Wasser nötig, die in der Regel im Einsatzfall nicht sofort zur Hand sind. Für unsere Wehr nahmen wir insbesondere mit, dass wir den Brand eines Elektrofahrzeuges dennoch „normal“ unter Einhaltung der Sicherheitsabstände löschen, das kontaminierte Löschwasser daran hindern in die Kanalisation oder in die Trubach einzudringen und zur Koordinierung der weiteren Maßnahmen die Leitstelle in Bamberg einbinden.