Cookie Consent by PrivacyPolicies.com FFW Wolfsberg - Aktivenausflug 2015

Aktivenausflug 2015 - Unterirdisch Süß 


Ka Angsd, des wärd edz ned dodal aaf fränggisch, sonst kann es ja fast keiner lesen. Und wir wollen doch mitteilen was auf unseren diesjährigen Aktivenausflug so alles geschehen ist. Reicht ja schon das Rätsel zum Ausflug ins Blaue.

 

Wer einigermaßen mit seiner Heimatsprache auskam, erfuhr dass unsere erste Etappe mit den „Beern, Staaner und Meis“ die Pottensteiner Teufelshöhle war. Mit mittelschwerem Nieselregen kamen wir an der Teufelshöhle an. Von wegen schönes Wetter. April, April, würd ich sagen. Schnell liefen wir die „paar“ Stufen hoch, um dann an einer Wartezeit zu scheitern. Wie heißt der Spruch? „Wer zu spät kommt den bestraft das Leben“. Naja bei uns waren es nur 7 Minuten. Dann allerdings ging es los in die Unterwelt der Fränkischen Schweiz.
Es folgten faszinierende Einblicke in das Jahrtausende Schaffen der Natur. Gebilde geformt aus Regenwasser und Kalk in den verschiedensten Formen. Knochen von urzeitlichen Höhlenbären, teils noch sehr gut erhalten. Und Fledermäuse, die versteckt vor den Menschen, an den dunklen Decken hingen.
In der gigantischen Eingangspforte, die das Verbindungsglied zwischen Ober –und Unterwelt ist, erwartete uns der Höhlenführer. Hinter der Eingangspforte liegt sie… die Teufelshöhle. Die größte der ca. 1000 Höhlen in unserer fränkischen Heimat. Lang ist die Höhle um die 3000 Meter und knapp die Hälfte davon kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. 
Das erste was uns ans Herz gelegt wurde, keine Tropfsteine zu berühren, denn diese können dann für 15 Jahre nicht mehr weiterwachsen. Das wäre ein großer Verlust, da Tropfsteine nämlich nur ganz langsam wachsen. Durchschnittlich 13 Jahre für nur 1 Millimeter. 
Den Namen erhält die Höhle durch Aberglauben und Gerüchte. Demzufolge soll der Teufel den Eingang als Zugang zur Hölle verwendet haben. Aber auch andere sagenumwobene Geschichten umgeben die Teufelshöhle. Da soll im zweiten Weltkrieg das mysteriöse Bernsteinzimmer versteckt worden sein oder ein Raubritter seinen Unterschlupf gehabt haben. Menschen, die in die Höhle gingen sah man nie wieder rauskommen, rätselhafte Schreie, Seufzer und Geräusche wurden gehört….
Es ranken sich allerlei Gerüchte um diese wunderbare einzigartige Höhle. Und ihr glaubt nicht wie warm es draußen trotz des Regen und der minimalen Sonnenkraft war. Kein Wunder, in der Höhle herrscht ein Klima um die neun Grad. Die bemerkte man eigentlich nur zu Anfang. Ins Schwitzen kam man spätestens dann als der Weg, der zu Anfang nach unten führte, wieder nach oben ging.

 

Etwas in Eile scheuchten wir alle in den Bus. Wie immer war alles genau geplant, aber als wäre der Eulenspiegel persönlich dabei klappt es nur selten. Wir hatten einen Weg vor uns und reichlich Verspätung.
Die nächste Etappe ging nach Bayreuth in den „Schokolodnlodn“. In der Confiserie Schlemmer begrüßte uns das Ehepaar Schlemmer. Ohne lange Reden schickten sie uns nach nebenan in die kleine aber feine Kochküche. Als erstes war großes Erstaunen. Das stand nur ein Gerät zum Warmhalten der Schokolade und Tische mit großen Flächen und Regale. Das war eine Pralinenküche? Hier wurden solche zarten, feinen Köstlichkeiten hergestellt? Kaum zu glauben. Das passte so gar nicht zu dem was man sich unter einer Pralinenküche vorstellt. Familie Schlemmer belehrte uns eines besseren und bewies sachkundig, dass hier nicht mehr stehen musste. Denn hier war reine Handarbeit angesagt. Keine Maschinen.
Die nächste Überraschung folgte im Probieren der verschiedenen Schokoladenchips, die hier zum Verarbeiten genommen wurden. Dabei wurde uns die Herkunft, Zusammensetzung und Verarbeitung von Schokolade erklärt. Sogar vegane Schokolade gibt es hier. Das aber ist reine Geschmackssache.
Damit wir einen Einblick in die Herstellung einer Praline bekamen, durften wir selbst welche herstellen. Als erstes wagten sich einige der Männer daran Schokokugeln mit einer feinen Creme zu füllen. Danach mussten diese verschlossen werden. Unsere männlichen FFW Kameraden stellten sich da gar nicht so schlecht an. Dann schickten wir unseren Kommandanten vor. Er sollte als erster „Hand anlegen“ Die vorgefertigten Rohlinge warf er in die handwarme Schokolade, um sie dann eiligst wieder herauszufischen, bevor die Praline zu schmelzen begann. Vorgefertigt waren sie, da die Füllung samt dem verschließen mindestens einen Tag zum Auskühlen benötigte.
Herr Schlemmer führte uns dann verschiedene Rolltechniken vor, wie zum Beispiel die Igelpraline oder die ganz Glatten. „Igeln“ wie die Pralinen mit ihrem stacheligen äußeren genannt wurden, durften wir dann alle mal. Wieder ließen wir die Männer ans Werk. Und die waren „dodal“ voller Schokoladenelan. Füllen, verschließen, schokolieren, igeln, sogar beim probieren langten sie kräftig zu.
Wir erfuhren, dass die Confiserie ein reiner Familienbetrieb ist, das Hauptgeschäft auf die Weihnachtszeit fällt und Bestellungen für jeden Anlass gemacht werden.
Zum Abschluss erhielt jeder ein Tütchen mit den selbst hergestellten Pralinen. Auf einer der Pralinen war ein Feuerwehrlogo. Extra für uns gemacht. Was nicht allzu schwer war, da Familie Schlemmer ihre essbaren Aufdrucke auch selbst herstellt. Der kleine Felix bekam ebenso eine ganz persönliche Praline. Da war nämlich sein Name drauf.
Die Zeit verging wie im Fluge und aus einer gedachten Dreiviertelstunde wurde dann mehr. Allerdings drängte es dann einige zu dem, im Rätsel veranschlagten, Freizeitraum. „Der dorscht hod driggd".

 

Vollzählig im Bus anwesend fuhren wir die kurze Strecke zu unseren Feuerwehrkameraden nach Creussen. Als „Feuerwehrler“ sollte eine Besichtigungstour bei anderen Wehren schon drin sein.
Die Freiwillige Feuerwehr Stadt-Creussen besaß etwas Besonderes. Das wollten wir uns ansehen. Man erwartete uns schon.
Wie alle Freiwilligen Wehren hatte auch Creussen seine Probleme. Deren Größtes war das Feuerwehrhaus mitten im Wohngebiet. Es war zwar die Feuerwehr als erstes da und eigentlich sollte jeder froh sein, dass im Notfall gleich jemand an Ort und Stelle wäre, aber Nörgler gibt es bekanntlich überall; so auch bei den Creussener. Deshalb wäre es ihnen lieber sie könnten aus dem Wohngebiet raus. Damit ihr Blaulicht und der „Lärm“ beim Ausrücken keinen Nachbarn stört. Das Horn lassen sie wegen der Anwohner ja schon weg und schalten es erst später zu. Ein Umzug wird aber noch ein Weilchen dauern.
Tja und dann ging es an das Dekon P, das Dekontaminationsauto für Personen. Seit Kriegsende ist Creussen Katastrophenstützpunkt, bekommt 12 Leute wehrdienstfrei, wenn sie für die FF tätig sind und somit auch das Dekon P vom Bund. Sprit und Material wird von der Stadt gezahlt. Als Ausgleich darf die FF das Fahrzeug nutzen. Also kein Stallwagen. Damit die FF es auch nutzen kann, wurde es umgerüstet für nützliche Sachen und Material. 
Was ist oder beinhaltet nun ein Dekon P? Es ist bestückt mit einer Dekon Dusche, Um-und Ankleidezelte, Zeltheizung, Warmwasser- und Trinkbehälter. Der einzige Nachteil ist das Befüllen der Trinkwasserbehälter. Diese fassen bis zu 2000 Liter, unterliegen der Trinkwasserverordnung und können also erst kurz vor einem Einsatz befüllt werden. Alle zwei Monate kam das Gesundheitsamt zum Überprüfen, was ziemlich aufwendig war. Dies wurde dann auf neun Monate angehoben. Die vorhandene Desinfektion wurde aus dem Dekon P entfernt, da der Aufwand zu groß ist und zu viel Zeit kostet. Die erste Stufe Dekon P Aufbau dauert zwischen 20 und 25 Minuten, der volle Aufbau bis zu 60 Minuten. 
Begeistert sind die Creussener auch von der Single Bereifung. Sie meinen, dass es für einen Umkreis von 25 km das Beste ist. Und um im Winter kein Eis auf dem Dach zu haben, kann es mit Druckluft zum Satteldach aufgepumpt werden.
Für das Dekon P musste allerdings auch ganz tief Luft geholt werden, ob es überhaupt in die Fahrzeughalle passt. Ganz knapp und nur mit ein wenig Hilfe von Abstandsbalken und einem umgeleiteten Rohr klappte es.
Mit einem Gruppenbild vor dem Dekon P verabschiedeten wir uns von den Kameraden. Natürlich nicht ohne vorher im Aufenthaltsraum noch ein wenig „fachgesimpelt“ zu haben.

 

Nun ging es flott übers Land und fast zurück in die heimatlichen Gefilde. In Höfen im Gasthaus zur Schmiede hielten wir das letzte Mal. Dort ließen wir den Tag ausklingen bei einem zünftigen Bier und gutem Essen. Und bevor die Bumbamoßmafia zuschlug, ermittelten wir noch die Gewinner des Rätsels zum Ausflug ins Blaue.
Es war diesmal eine absolut schwierige Entscheidung aus den ganzen drei Abgaben die Gewinner zu ziehen. Wer also hat beim fränkischen Rätsel gewonnen?
Erster Platz: ein Schokoladentöpchen aus der Confiserie Schlemmer im Wert von 15,00 € geht an
⇒ Erich Kirsch
Zweiter Platz: ein Gutschein vom Gasthof zur Schmiede im Wert von 10,00 € geht an
⇒ Wilfried Kirsch
Dritter Platz: Höllenteufelchen aus der Pottensteiner Teufelshöhle im Wert von 5,00 € geht an
⇒ Andreas Kirsch

 

Und des Rätsel?
„Wor hald ned richdich fränggisch, homs gsachd; mehr so a Nembercher/Innandrubier G´misch.
Gor ned wor!